Soziales und Gesellschaft

Finanzielle Situation sozialer Einrichtungen

Die gesamte Rede finden Sie am Ende der Seite.


Wenn wir von sozialen Einrichtungen sprechen, dann muss uns zuallererst klar sein, dass das thematische Arbeitsspektrum sehr breit gefächert ist.  

Das betrifft ein sehr breites Feld von Hilfen für Kinder und Jugendliche, für Familien, für Menschen in besonderen und prekären Lebenslagen bis hin zu Hilfen für Menschen mit Behinderungen und Dienstleistungen für ältere Menschen.

Mit großem Einsatz, weitreichender Expertise und Einfühlungsvermögen tragen die Mitarbeiter*innen in den sozialen Einrichtungen in diesem Land dazu bei, dass wir alle in einem Baden-Württemberg leben dürfen, in welchem Gerechtigkeit, Fürsorge und Teilhabe zu unserem gelebten Alltag gehören.

Krisenzeiten

Die Auswirkungen der Pandemie und des völkerrechtswidrigen Angriffskrieges Russlands auf die Ukraine haben auch der Sozialwirtschaft vieles abverlangt: Inflation, steigende Energiepreise, Personalmangel und auch ein über die eigenen Grenzen hinausgehender Einsatz vieler Mitarbeiter*innen.

Es sind gerade diese Mitarbeiter*innen, die durch die Krise verursachten sozialen Umbrüche bestmöglich abfedern.  

Gleichzeitig müssen wir aufpassen, dass die soziale Infrastruktur in Baden-Württemberg durch die vielen Krisen nicht selbst zu Krisenpatientin wird.

Denn eine nachhaltig wirksame soziale Infrastruktur ist in unser aller Interesse -  Investitionen in die soziale Infrastruktur bringen einen vielseitigen gesellschaftlichen Mehrwert.

Enquetekommission

In der Enquetekommission „Krisenfeste Gesellschaft“ wird stets betont, dass eine Gesellschaft, die auf die Bedürfnisse von vulnerablen Gesellschaftsgruppen eingeht, weniger krisenanfällig ist. Wir sind also gut daran beraten den Bedürfnissen der sozialen Einrichtungen genau zuzuhören.

Es wurden vielseitige Hilfen auf den Weg gebracht, die darauf abzielen die sozialen Einrichtungen in diesen Krisenzeiten zu unterstützenseitens des Bundes und des Landes. Der Bund hat verschiedene Sonderhilfen zur Abmilderung der Energiekostensteigerungen auf den Weg gebracht, von denen auch die sozialen Einrichtungen in Baden-Württemberg profitieren.

Doppelhaushalt 2023/2024

Wir haben im Doppelhaushalt 2023/2024 vorrausschauend einen Mechanismus verankert, der dafür Sorge tragen soll, dass die öffentlichen und wirtschaftlichen Einrichtungen in diesem Land Hilfe erhalten können.

Hinzukommt, dass wir in den letzten Monaten gezielt soziale Infrastrukturen gefördert haben. Mit zusätzlichen 35 Millionen Euro fördern wir im jetzigen Doppelhaushalt genau die sozialen Infrastrukturen in Baden-Württemberg, die derzeit in den Krisen vermehrt in Anspruch genommen werden.
Konkret stärken wir die Hilfsstellen für Wohnungslose, für Familien in schwierigen Lagen, Angebote für finanziell überforderte Menschen, sowie die Tafeln, Präventionsnetzwerke gegen Armut und die Schulsozialarbeit.

Personalmangel

Seit der Krise haben die sozialen Einrichtungen verstärkt mit einem Personalmangel zu kämpfen und es gibt Einrichtungen, die ihren Leistungsumfang verringern müssen. Viele Einrichtungen sind jetzt darauf angewiesen für ein Vielfaches des normalen Budgets Zeitleiharbeiter*innen anzustellen, was die finanzielle Situation der Einrichtungen weiter verschärft.  

Ich bin Minister Lucha sehr dankbar, dass dieser sich bereits mehrfach an die zuständigen Bundesministerien gewendet hat, um die Zeitleiharbeit im Sozialwesen besser und fairer regulieren zu können.