Die vier Säulen der Zukunft

Bei jedem Bürgerdialog kommen wir ins Gespräch mit Menschen aus verschiedenen Regionen Baden-Württembergs, verschiedenen Alters und unterschiedlichen Lebenssituationen.  Jede*r einzelne hat ganz eigene Interessen, Wünsche, Fragen, und Anregungen und trotzdem – immer wieder fallen Fragen zu vier großen Themen.

Digitalisierung, Bildung, Landwirtschaft und Mobilität – das sind die Themen, die den Bürger*innen Baden-Württembergs und damit auch uns besonders am Herzen liegen.

Auf dieser Seite zeigen wir,  was wir bereits erreicht haben, welche Rolle diese Themen in der Zukunft spielen werden, welche Position wir vertreten und wie wir sie gemeinsam mit Ihnen gestalten möchten. 


Digitalisierung

©Véronique Stohrer

Die Digitalisierung hat bereits die Art und Weise wie wir arbeiten und leben, wie wir konsumieren und kommunizieren verändert. Ein Blick in die Zukunft zeigt: Rund 65 Prozent der Schüler*innen von heute werden einmal einen Beruf ausüben, den es heute noch gar nicht gibt. Deshalb ist es uns besonders wichtig in eine nachhaltige Digitalisierung zu investieren. Was das konkret heißt?

  • Wir legen einen besonderen Schwerpunkt auf digitale Bildung und Medienkompetenz.
  • Wir unterstützen die Digitalisierung im Mittelstand mit gezielten Programmen für Handwerk, Handel und Dienstleistungsgewerbe.
  • Wir setzen uns für digitale Technologien in Medizin und Pflege ein.
  • Wir wollen eine nachhaltige und emissionsfreie Mobilität der Zukunft. Dazu gehören unter anderem intelligente Verkehrslenkungen, alternative Antriebe, elektronische Tickets und verbundübergreifende Tarife.

Wussten Sie schon? Auch die öffentliche Verwaltung wird modernisiert: Seit 2020 nutzen nach und nach immer mehr Behörden die elektronische Akte (E-Akte BW). Die Landesverwaltung soll flächendeckend mit der E-Akte BW arbeiten, um die Verwaltung insgesamt einfacher und effizienter zu machen.


Bildung

©Véronique Stohrer

Wir wollen Bildungsgerechtigkeit und Teilhabe für alle Kinder sichern. Was heißt das konkret?

  • Wir bauen die Kitaplätze aus, damit auch wirklich alle Kinder in Baden-Württemberg vom vollendeten ersten bis zum dritten Lebensjahr in die Kita gehen können. Neben der Quantität, achten wir dabei auch auf die Qualität.
  • Wir stärken die Grundschulen weiter und unterstützen sie in ihrer wichtigen Arbeit: Zum Beispiel haben wir 400 zusätzliche Studienanfängerplätze für das Grundschul-Lehramt an den Pädagogischen Hochschulen geschaffen, um den Lehrer*innenmangel abzufedern. Und wir wollen mit Hilfe von multiprofessionellen Teams in den Schulen, Kinder besser individuell fördern.  
  • Wir wollen Ganztagsgrundschulen weiter ausbauen. Warum? Eltern können Familie und Beruf miteinander vereinbaren und es kann verhindert werden, dass Bildungschancen schon früh auseinanderdriften.
  • Wir stärken Gemeinschaftsschulen in ihrer pädagogischen Arbeit: Hier wird ganztägig und inklusiv gearbeitet. Sie fördern jedes Kind individuell – unabhängig von seiner sozialen Herkunft oder vom Geldbeutel der Eltern.
  • Wir wollen bundesweit Vorreiter einer digital-unterstützten Bildung sein. Wie wir das machen? Wir schaffen technische, räumliche und organisatorische Rahmenbedingungen, so dass die Organisation und das Lernen an Schulen durch die Digitalisierung zeitgemäß modernisiert werden. ABER: Die Technik folgt der Pädagogik. Das heißt für uns: Qualifizierte Lehrkräfte integrieren digitale Medien methodisch-didaktisch in den Unterricht. Und die Medienbildung muss bereits – natürlich altersangemessen – in der Kita beginnen.

Landwirtschaft

©Véronique Stohrer

Unsere Bäuer*innen und Winzer*innen in Baden-Württemberg gestalten und erhalten unsere Kulturlandschaft und schaffen Lebensqualität im ländlichen Raum. Deshalb wollen wir eine Landwirtschaft, die mit der Natur arbeitet und nicht gegen sie, die Tiere würdig behandelt, das Klima schützt und die, die Arbeit unserer Bäuer*innen honoriert. Unsere Aufgabe ist: Die Konflikte zwischen Ökonomie und Ökologie in der Landnutzung zu lösen. Das geht aus unserer Sicht nur, wenn sich alle an einen Tisch setzen – Landwirtschaft, Handel, Verbraucher*innen, Verarbeiter und NGOs aus den Bereichen Tier-, Natur und Umweltschutz. Warum? Wir wollen ein neues Miteinander schaffen und einen „Gesellschaftsvertrag“, der aufzeigt, wie natur- und tierverträgliche und gleichzeitig profitable Landwirtschaft aussehen wird.

Was haben wir bereits erreicht?

  • Wir haben uns stark dafür eingesetzt mehr Geld für das Förderprogramm für Agrarumwelt, Klimaschutz und Tierwohl zu bereitzustellen: Ab 2023 werden wir neue Förderangebote für eine artgerechte Nutztierhaltung, umweltschonenderen Ackerbau, für das Grünland und den Ökolandbau haben.
  • Mit dem Biodiversitätsstärkungsgesetz ist Baden-Württemberg an der Spitze aller Bundesländer beim Arten- und Naturschutz und wir geben unserer Landwirtschaft eine echte Zukunftsperspektive. Aber wie geht es weiter? Wir werden alles tun, unsere Bäuerinnen und Bauern dabei zu unterstützen, bis 2030 auf bis zu 40% Ökolandbau zu kommen und den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln um die Hälfte zu reduzieren.
  • Wir unterstützen die Betriebe bei der Anpassung an Klimafolgen: Nach österreichischem Vorbild investieren wir in ein Pilotprojekt zur Ertragsversicherung für den Obst- und Weinbau. Aber warum muss man seine Erträge von Obst und Wein versichern? Das ist besonders wichtig bei Spätfrösten, Sturm und Starkregen, denn dann fällt die Ernte aus.

Wussten Sie schon? Seit 2011 hat sich der Anteil der ökologisch bewirtschafteten Fläche in Baden-Württemberg fast verdoppelt. In mittlerweile 14 Bio-Musterregionen in Baden-Württemberg wird seit Januar 2018 der Öko-LandbauSektor mit innovativen Ideen, Wissen und Engagement vorangebracht.


Mobilität

©Véronique Stohrer

Die meisten Wege, die wir zurücklegen, sind kürzer als fünf Kilometer. Da bietet es sich an, das Fahrrad zu nehmen. Außerdem ist Radfahren gesund, erzeugt keine Luftschadstoffe oder Treibhausgase, braucht nicht viel Platz, ist preisgünstig und innerorts oft unübertroffen schnell. Deshalb fördern wir den Radverkehr. Dazu gehört:

  • das Fahrrad im Alltag zu etablieren und den Anteil des Radverkehrs am Gesamtverkehr zu steigern. Jedes Jahr können sich Kommunen und Landkreise als Partner für das RadKULTUR-Programm bewerben. 
  • das Radnetz immer weiter auszubauen. Unser Ziel: ein flächendeckendes, durchgängiges Netz alltagstauglicher Fahrradverbindungen zu ermöglichen.
  • dass es eine echte Alternative zu Auto und ÖPNV gibt. Die Radschnellverbindungen werden so ausgebaut, dass man gefahrlos, zügig und damit auch stressfrei mit dem Rad unterwegs sein kann.

Wussten Sie schon? Land und Kommunen planen gemeinsam für fast 400 Mio. Euro neue Rad- und Fußwege: Im aktuellen Förderprogramm für kommunale Rad- und Fußverkehrsinfrastruktur sind 400 Projekte aufgenommen. Und: Aktuell hat das Netz aus Fahrradwegen eine Länge von ca. 7.000 Kilometern.