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Grün-Rot macht einen Bürgernationalpark

„Die CDU möchte  nur das Etikett, nicht aber den Inhalt eines Nationalparks“, kritisierte Markus Rösler, naturschutzpolitscher Sprecher der Grünen im Landtag die Vorstellungen der CDU-Landtagsfraktion in Sachen Nationalpark. Die inhaltlichen Vorstellungen der CDU hätten mehr mit einem Vergnügungspark zu tun als mit Naturschutz. Rösler: „Die CDU hat wohl vergessen, was sie in ihrer eigenen Regierungszeit mit abgezeichnet hat: 2008 hat Baden-Württemberg unter einer  schwarz-gelben Landesregierung die Qualitätskriterien für Nationalparke in Deutschland unterzeichnet. In diesen Kriterien  ist festgelegt, dass die ungenutzten Kernzonen von Nationalparken spätestens 30 Jahre nach Einrichtung des Nationalparks 75% der Fläche ausmachen.“ Das Gutachten von Prof. Dr. Schraml im Auftrag der CDU gibt der grün-roten Landesregierung gute Noten: Es sei eine „ungewöhnlich breite Information der Bevölkerung erfolgt“.  Und der laufende Prozess sei „im Hinblick auf seine Breite und die Vielfalt der eingesetzten Instrumente beispiellos“. Die CDU, so Rösler,  sollte sich jetzt nicht verweigern, am Nationalparkplan mitzuarbeiten, dessen Einrichtung Anfang 2014 beginnen wird. Nationalparkrat und Nationalparkbeirat sowie die Menschen in der Region werden intensiv beteiligt: „In diesem Stadium mit einer Projektgruppe parallel aufzutreten ist kontraproduktive Doppelarbeit.  Solche Parallelstrukturen dienen weder dem Projekt noch  den Menschen in der Region, sondern nur der parteipolitischen Profilierung der Union. Die CDU hatte 20 Jahre Zeit, ihre Vorstellung eines Nationalparks umzusetzen. Sie hat diese Zeit aber nicht genutzt.“ Der zweieinhalbjährige Prozess zum Nationalpark Schwarzwald, so Rösler, sei europaweit einmalig und ergebnisoffen geführt worden. Infolge dessen wurden im Gesetzentwurf große Verschiebungen des Nationalparkgebietes zum ursprünglichen Nationalparksuchraum vorgenommen. „Wir haben Einwände und Vorschläge berücksichtigt. Das zeigt die Zusage der Landesregierung, den Sägewerken in gleichem Umfang Holz aus anderen Gebieten zur Verfügung zu stellen. Das zeigt die Konzentration auf Höhenlagen über 800 m Höhe sowie der Bestandsschutz für alle betroffenen Hotels, Skilifte und Skihütten. Und das zeigen die sehr offenen Regelungen beim Betretungsrecht und bei der Möglichkeit, Beeren und Pilze im Nationalpark zu sammeln. Wir sind auf einem guten Weg, und den gehen wir jetzt mit den Menschen, Kommunen und mit der ganzen Region rund um den Nationalpark.“