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Vernünftiges Tempo schützt vor schlimmen Unfallfolgen

Die Verkehrsunfallzahlen in Baden-Württemberg gehen kontinuierlich zurück. Dies belegt die Stellungnahme des Ministeriums für Verkehr und Infrastruktur auf eine Anfrage der Grünen-Landtagsfraktion. Danach sind zwischen 2002 und 2012 die Zahl der Schwerverletzten um fast 15 Prozent und die Zahl der Unfalltoten sogar um 47 Prozent zurückgegangen. „Auf dieser positiven Entwicklung dürfen wir uns nicht ausruhen", machte der Grünen-Verkehrsexperte Andreas Schwarz deutlich. Ziel müsse es sein, durch ein umfassendes Verkehrssicherheitsprogramm unter dem Leitbild „Vision Zero“ die Zahl der Verkehrsunfälle sowie Verletzen und Getöteten noch deutlicher zu reduzieren. Denn hinter den Zahlen stünden immer auch Einzelschicksale. Angestrebt seien für das Jahr 2020 gegenüber 2010 noch einmal 40 % weniger Verkehrstote. „Etwa 60 Prozent aller tödlichen Unfälle ereignen sich auf Landstraßen – nicht angepasste oder überhöhte Geschwindigkeit ist eine Hauptunfallursache. Durch eine Reduzierung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit wäre von einem deutlichen Rückgang der tödlich verunglückten und schwerverletzten VerkehrsteilnehmerInnen auf Landstraßen auszugehen“, schreibt das Landesverkehrsministerium in seiner Antwort. Fußgängerinnen und Fußgänger sowie Radfahrerinnen und Radfahrer sind bei Unfällen besonders stark betroffen. Bei den Radfahrerinnen und Radfahrern ist die Zahl der Verletzten im Gegensatz zu den motorisierten Verkehrsteilnehmern sogar gestiegen. „Wir müssen gerade für die ‚schwächeren‘ Verkehrsteilnehmer wie Kinder und Seniorinnen und Senioren mehr tun“, betonte Andreas Schwarz. Daher unterstützt die Grüne Landtagsfraktion den zielgruppenorientierten Ansatz des Verkehrssicherheitsprogramms der Landesregierung. Die Gestaltung sicherer Verkehrsinfrastruktur sei ein wichtiger Baustein, um Unfälle mit schwerwiegenden Folgen zu verringern. „Unfälle infolge schlechter Straßenverhältnisse sollten der Vergangenheit angehören. Daher setzen die Grünen auch verstärkt auf den Erhalt der Landesstraßen“ so Andreas Schwarz. Auch wenn hier die Landesmittel aufgestockt wurden, bestehe erheblicher Nachholbedarf. Aus diesem Grund seien weitere Maßnahmen im Bereich des Straßenverkehrsmanagements notwendig, um die Verkehrssicherheit zu erhöhen. An besonders belasteten Stellen könnten beispielsweise Telematiklösungen und temporäre Seitenstreifenfreigaben helfen, Unfallzahlen zu verringern.