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"Nachhaltige Mobilität für alle"

Die Förderung elektrischer Antriebe ist ein wichtiger Baustein auf dem Weg zu einer umweltfreundlichen Mobilität. In Baden-Württemberg sind mit die meisten Elektroautos im Bundesvergleich zugelassen.

©Marijan Murat/dpa

Baden-Württemberg soll Pionierland für nachhaltige Mobilität sein. Was bedeutet das? Kluge Köpfe und pfiffige Handwerker haben in unserem Land sowohl das Fahrrad als auch das Automobil erfunden. Wir wollen einen Beitrag leisten, dass Baden-Württemberg auch Vorreiter ist für eine umweltfreundliche und ressourcenschonende Mobilität. Auch hier wollen wir taktgebend sein. Mit Blick auf das Automobil heißt das: Wir brauchen umweltschonende, leise und trotzdem bezahlbare Technik unter der Haube. Dafür stellt die grün-rote Landesregierung mehr als 50 Millionen Euro für die Initiative Elektromobilität bereit. Das umfasst zum einen eine zentrale Anlauf-, Beratungs- und Servicestelle für alle Belange der Elektromobilität, Forschung zu E-Mobilität und Brennstoffzellentechnologie als auch Investitionen in die Anschaffung weiterer Elektrofahrzeuge. Weil das Thema E-Mobilität noch jung ist, sehen wir uns in der Pflicht, das Bewusstsein für die Technologie zu fördern. Wie gut das funktionieren kann, zeigt der Erfolg der Car2go-Elektroautos in Stuttgart. Das Land hat hierzu mit der Förderung von Ladesäulen im ganzen Stadtgebiet einen großen Beitrag geleistet. Auch mit der Elektrifizierung des Landesfuhrparks will die grün-rote Regierung demonstrieren, dass dieser Antrieb alltagstauglich ist. Entscheidend wird sein, dass die Menschen bei der Wahl ihres Verkehrsmittels die umweltschonende Variante jeweils auch als die attraktivste Wahl ansehen – dann nehmen die Menschen die Angebote an und sie setzen sich am Markt durch. Wie schaffen wir das? Entscheidend ist die Vernetzung der Verkehrsträger. Ob Bahnen und Busse, Auto oder Fahrrad, jedes Verkehrsmittel hat seine Vorzüge. Wir wollen den Verbund aus umweltfreundlichen Verkehrsmitteln stärken, so dass die Menschen die Möglichkeit haben, für ihre Wege das beste verfügbare Verkehrsmittel zu wählen. Deswegen investieren wir in den Ausbau von Park- and Ride-Stationen. In Ballungsräumen haben wir auch Bike- and Ride-Stationen gefördert, die mit Lademöglichkeiten den Trend hin zu E-Bikes aufgreifen. Als Beitrag zur Digitalisierung arbeitet das Verkehrsministerium an einer Mobilitätsplattform, auf der alle verkehrsrelevanten Informationen zusammengeführt werden – von der aktuellen Verkehrslage auf den Straßen bis hin zu Live-Daten möglichst aller öffentlichen Verkehrsmittel. Teilweise gibt es ja schon Smartphone-Apps, die den Weg von A nach B mit einer Vielzahl von Verkehrsmitteln berechnen können. Mit flächendeckenden und umfassenden Daten wird das noch einfacher. Je einfacher der Zugang zu Informationen, umso niedriger die Hürde, sich jedes Mal aufs Neue mit Alternativen bei der Wahl des Verkehrsmittels zu beschäftigen. Hürden zu beseitigen ist ohnehin unser Leitbild. Wir haben viel in die Radinfrastruktur investiert. Fast alle Menschen besitzen ein Rad, aber was nützt das, wenn es keine attraktiven und sicheren Wege gibt oder sie durch Lücken unterbrochen sind. Hier steuern wir um – durch Ausbau und eine Radnetzstrategie, die genau analysiert, wo das Potential am größten ist, dass neue Wege gut genutzt werden. Wir wollen den Anteil des Radverkehrs im Land bis 2020 auf 16 Prozent der täglich zurückgelegten Wege verdoppeln. Denn die Steigerung des Radverkehrsanteils ist der kostengünstigste und gleichzeitig effizienteste Weg für einen stadt- und umweltverträglichen sowie klimaschonenden Verkehr. Wo liegen die Schwerpunkte für die Zukunft? Wir werden uns darauf konzentrieren, dass Innovationen sich flächendeckend und das heißt vor allem im ländlichen Raum durchsetzen. Wirklich gut ist eine Idee dann, wenn sie nachhaltige Mobilität auch in Regionen ermöglicht, in denen die Auswahl an Verkehrsmitteln bisher beschränkt ist. In der Umgebung von Schorndorf fördern wir z.B. mit einem Millionenbetrag ein Konzept, das die Teilorte mit der Stadt verbindet. Mit einem Bus, der nicht nach Fahrplan mit festen Haltestellen fährt, sondern genau dann, wenn man ihn braucht, an den gewünschten Abholungsort kommt. Das sind die Ideen, mit denen eine ökologische Verkehrswende zu schaffen ist. Solche innovativen Ansätze werden dann auch Eingang finden in unser Versprechen einer Mobilitätsgarantie: Jeder Ort im Land soll von 5 bis 24 Uhr mindestens stündlich durch ein öffentliches Verkehrsmittel angefahren werden.
Und last but not least halten wir das Prinzip der Nachhaltigkeit auch im Straßenbau hoch – unsere gut ausgebaute Infrastruktur ist zum großen Teil Jahrzehnte alt und entsprechend angegriffen. Sie jetzt zu sanieren spart enorme Kosten, denn Reparaturen werden immer teurer je länger man sie aufschiebt. Mehr Geld für den Straßenbau und vorrangig in den Erhalt ist daher der richtige Weg, damit Menschen und Wirtschaft auch in Zukunft ein gut funktionierendes Netz nutzen können.