Mobilität

Vision Klimaneutrales Fliegen voranbringen

Auf europäischer Ebene werden aktuell die Weichen gestellt, um den Flugverkehr in Zukunft klimaneutral zu machen. Auch die Grün-geführte  Landesregierung sehen das Potenzial, den Luftverkehr in seiner Klimabelastung deutlich zu reduzieren und mittelfristig C02-neutral aufzustellen. Baden-Württemberg kann hier eine Vorreiterrolle spielen.

Klimaschutzmaßnahmen im Luftverkehr

Unser Abgeordneter Thomas Marwein, Mitglied im Verkehrsausschuss und zuständig für Flugverkehr, sagt: „Angesichts der drohenden Schäden durch den Klimawandel muss der internationale Luftverkehr seine Klimabelastung deutlich reduzieren. Dazu müssen alle Akteure in der Branche ihren Beitrag leisten. Ob beim Flugzeugbau, bei der Antriebstechnik oder der Entwicklung alternativer Kraftstoffe – Baden-Württemberg kann als Forschungsstandort und Entwicklungsmeister einen großen Beitrag zur Flugverkehrswende leisten.“

Alternativer Flugantriebe

In Baden-Württemberg ansässige Unternehmen wie H2Fly, Volocopter oder Aerostack GmbFI arbeiten bereits seit Jahren intensiv an der Entwicklung alternativer Flugantriebe. Gleichzeitig forschen renommierte Einrichtungen wie die Universität Stuttgart oder die DLR Institute für Bauweisen und Strukturtechnologie sowie für Verbrennungstechnik und technische Thermodynamik an den verschiedenen Aspekten des emissionsarmen Fliegens.

Nachhaltiger Flughafen 

Auch der Flughafen Stuttgart wagt sich engagiert vor. Das Unternehmen gehört zu den Erstunterzeichnern einer Klimaschutzvereinbarung, die auf dem neuen Klimaschutzgesetztes Baden-Württembergs basiert. Damit ist der Landesflughafen Mitglied im Klimaschutz-Bündnis des Landes und muss bis 2040 ebenfalls netto-treibhausgasneutral sein.

Unter dem Leitbild „Fairport STR“ will der Flughafen Stuttgart einer der leistungsstärksten und nachhaltigsten Flughäfen in Europa – und damit internationales Vorbild –  werden. Um dieses Ziel zu erreichen, sind Investitionen von ca. 2,4 Milliarden Euro nötig. Die Gebäude des Flughafens müssen bis 2040 energieeffizient saniert, die E-Mobilität ausgebaut und die Energieerzeugung klimafreundlich sein. Im Februar 2023 unterzeichneten die Gesellschafter der Flughafen Stuttgart, die Landeshauptstadt Stuttgart und das Land Baden-Württemberg die sogenannte Zukunftsvereinbarung für die Umsetzung der Klimastrategie des Flughafens. Damit können die konkreten Planungen für die energetische Sanierung der Terminals beginnen.

Fliegen mit klimaschonendem Kerosin

Im Rahmen seiner Klimastrategie fördert der Stuttgarter Flughafen auch das Fliegen mit klimaschonendem Kerosin und die Entwicklung eines Wasserstoff-Brennstoffzellenantriebs für Flugzeuge. Die Landesregierung unterstützt die Bemühungen und fördert mit 5,5 Millionen Euro den Aufbau eines Exzellenzzentrums Wasserstoff am Stuttgarter Flughafen. Ziel des Zentrums ist es, ein Passierflugzeug des Modells Dornier 328 zur Marktreife zu bringen, das mit Wasserstoff betrieben wird und bis zu 40 Passagieren Platz bietet.

Thomas Marwein: „Die Weiterentwicklung alternativer Kraftstoffe ist ein entscheidendes Puzzlestück, damit die Vision des klimaneutralen Fliegen Realität wird. Allerdings sind die neuen, emissionsarmen Treibstoffe bisher noch nicht in Masse verfügbar. Deswegen müssen wir uns überlegen, wie wir unsere Reisen schon jetzt klimafreundlicher gestalten. Ich denke dabei an verbesserte Bahnverbindungen und auch daran, Flüge noch konsequenter zu vermeiden. Wir haben die Möglichkeit, Videokonferenzen abzuhalten, und sind seit Corona gut daran gewöhnt – wir sollten das nutzen, um unseren CO2-Fußabdruck zu verringern und weniger zu fliegen.“

Gleichzeitig müsse die nötige Infrastruktur schnell ausgebaut und dafür gesorgt werden, dass Baden-Württemberg direkt an das Wasserstoffnetz angebunden wird, so Marwein. „Mit der beschlossenen Wasserstoff-Roadmap sind wir hier auf dem richtigen Weg.“

Finanzierung

  • Unter anderem mit dem Luftfahrtforschungsprogramm „LuFo“ des Bundes, dem EU-Forschungsförderprogramm Horizon Europe bzw. dem Clean Aviation/Clean Sky Joint Undertaking Programm der EU
  • Die Luft- und Raumfahrtforschung an der Universität Stuttgart wird ab 2023 durch das Land gefördert - insbesondere der Aufbau strukturbildender und zukunftsweisender Leitprojekte mit einem Fokus auf Nachhaltigkeit.
  • Neben dem Exzellenzzentrums-Wasserstoff am Flughafen Stuttgart fördert das Land auch am DLR-Standort Lampoldshausen das Wasserstoff-Technikum und damit die Produktion von grünem Wasserstoff.
  • Für den nachhaltigen Umbau des Flughafens Stuttgart will das Land bis zu 450 Millionen Euro beisteuern. Über die genaue Mittelbereitstellung wird im Rahmen der jeweiligen Haushaltsaufstellungsverfahren entschieden..