Bahn und Grüne wollen mehr „Wohlfühlbahnhöfe“ im Land

Bahn und Grüne wollen mehr „Wohlfühlbahnhöfe“ im Land

Die Grünen und die Deutsche Bahn (DB) sind sich einig: Die Bahnhöfe im Land müssen für die Fahrgäste attraktiver werden.

"Wir wollen mehr Wohlfühlbahnhöfe im Land", erklärten Grünen-Verkehrsminister Winfried Hermann und Sven Hantel, Leiter aller DB-Bahnhöfe in Baden-Württemberg, übereinstimmend.

"Die Bahn wird in den nächsten sechs Jahren viel Geld in die  Modernisierung der Bahnhöfe im Land stecken", versicherte Otto Fricke, DB-Konzernbevollmächtigter in Baden-Württemberg.

Bis zum Jahr 2018 sollen mit Hilfe von Bundes- und Landeszuschüssen insgesamt rund 127 Millionen Euro in die Bahnhofs-modernisierungen im Land fließen.  Dabei soll insbesondere ein barrierefreier Ausbau erfolgen. Zudem werden die Bahnsteige sowie die Zugänge saniert.

Betroffen von den Arbeiten sind 21 Knotenbahnhöfe sowie 31 Nahverkehrshaltepunkte wie Schwäbisch Gmünd, Esslingen, Friedrichshafen, Tübingen, Heilbronn, Bietigheim-Bissingen oder Geislingen/Steige. Die DB Station&Service will bis zum Jahr 2013 alle Stationen im Land mit Fahrgastinformationsanlagen und dynamischen Schriftanzeigen versehen.

Verkehrsminister Hermann absolvierte am vergangenen Samstag eine Bahnhofstour in Schwäbisch Gmünd, Esslingen und Ludwigsburg, um sich über den baulichen Zustand der einzelnen Stationen zu informieren.

Begleitet wurde er in Ludwigsburg vom Landtagsabgeordneten Daniel Renkonen, Mitglied im Verkehrsausschuss des Landtags. Hermann und Renkonen bezeichneten die Bahnhöfe als "Tor für einen besseren Nahverkehr".

Die größten Probleme seien nächtliche Saufgelage, eine fehlende Barrierefreiheit sowie zu viele " dunkle Schmuddelecken". Damit habe auch der Ludwigsburger Bahnhof zu kämpfen, wie Oberbürgermeister Werner Spec klagte. Der Alkoholkonsum und die Vermüllung hätten besorgniserregende Ausmaße angenommen.

"Viele Frauen trauen sich nachts nicht mehr zum Bahnhof" berichtete Elga Burkhardt vom Bund für Umwelt- und Naturschutz (BUND). Beim Vor-Ort-Termin mit den DB-Vertretern zog er zur Überraschung seiner eigenen Gemeinderäte bereits ein fertiges Konzept aus der Aktentasche.

Danach soll das verwinkelte Bahnhofsgebäude insgesamt heller und ebenerdiger umgestaltet werden. Die Stadt will zudem prüfen, ob die Gleise und der Bahnsteig angeglichen werden, so dass ein ebenerdiger Zustieg zu den Zügen möglich ist.