Energiewende bringt regionale Investitionen

Energiewende bringt regionale Investitionen

Andrea Lindlohr, wirtschaftspolitische Sprecherin der Grünen im Landtag, plädierte beim IHK-Wirtschaftsgespräch für positive Investitionsanreize in erneuerbare Energien.

Beim IHK-Wirtschaftsgespräch bekannte sich Lindlohr, die gemeinsam mit dem Reutlinger Landtagsabgeordneten Thomas Poreski gekommen war, zum Atomausstieg. „Damit die Energiewende gelingt, müssen die Erzeugungskapazitäten im Bereich der erneuerbaren Energien deutlich gesteigert werden.“

Es schlummere noch viel Potenzial, etwa bei der Windkraft. Bis 2020 will die neue Landesregierung den Anteil der Windkraft an der Stromerzeugung von ein auf zehn Prozent steigern. Mit der Novellierung des Landesplanungsgesetzes sollen Investitionen in die Energieerzeugung vor Ort ermöglicht werden. Poreski plädierte dafür, dass ein Großteil der Wertschöpfung aus Baden-Württemberg kommen müsse. Vom Land geförderte Speichertechnologien oder so genanntes "regeneratives Erdgas", das aus erneuerbaren Energien gewonnen werde, seien denkbare Wege.

Versorgungssicherheit schaffen

"Es ist klar, dass der Strom in einer nachhaltigen Energiewirtschaft etwas teurer wird", räumte Lindlohr ein. Mit einem halben bis eineinhalb Cent Mehrkosten sei auf Dauer zu rechnen. Die Sorge der regionalen Unternehmen nach bezahlbarer Energie nahm die wirtschaftspolitische Sprecherin der Grünen im Landtag ernst. "Wir wollen vor allem bessere Bedingungen für Investoren schaffen, damit die Geld in erneuerbare Energien stecken." IHK-Präsident Christian O. Erbe betonte, dass die Versorgungssicherheit ein Standortvorteil ist, der nicht verspielt werden darf. "Die Unternehmen verlassen sich darauf, dass Strom immer da ist." Um dieser Herausforderung zu begegnen, sprach sich Lindlohr für den Zubau moderner Gaskraftwerke aus – auch und gerade im Südwesten.

Bekenntnis zur dualen Berufsausbildung

Mit Blick auf die aktuelle Bildungsdiskussion bekannte sich die Grünen-Politikerin zum System der dualen Berufsausbildung. Dieses werde von der Landesregierung nicht in Frage gestellt. Die Wirtschaft warb dafür, die vorhandene Durchlässigkeit zwischen den unterschiedlichen Bildungswegen beizubehalten und zugleich die Kapazität der Vollzeit-Berufsschulen nicht weiter auszubauen. "Die betriebliche Ausbildung bringt in den allermeisten Fällen den späteren Arbeitsplatz mit sich", erinnerte Walter Herrmann, Leiter des IHK-Bereichs Berufliche Bildung, an die Ausbildungsanstrengungen der heimischen Betriebe.