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Rollende Landstraße bringt Güter von der Straße auf die Schiene

Über die Funktionsweise und Leistungsfähigkeit der „Rollenden Landstraße“ haben sich Vertreter der Grünen Fraktion im Rahmen ihrer Frühjahrsklausur direkt im RAlpin-Terminal Freiburg informiert. Im sogenannten begleiteten kombinierten Verkehr werden die kompletten Lkw auf Züge verladen. Für die Lkw-Fahrer steht ein Waggon mit Schlaf- und Aufenthaltsmöglichkeiten zur Verfügung. Die Züge der „Rollenden Landstraße“ fahren von Freiburg ins italienische Novara und zurück. Seit 2001 hat sich das Aufkommen stetig erhöht. 2013 nutzten fast 100.000 Lkw den Alpentransit auf der Schiene, was einer Auslastung von 87 Prozent entspricht. Attraktiv wird die „Rollende Landstraße“ vor allem durch drei Faktoren. Zum einen sparen die Spediteure die leistungsabhängige Schwerverkehrsabgabe für Schweizer Autobahnen. Zum anderen können sie das schweizerische Lkw-Nachtfahrverbot umgehen. Und zum dritten bietet die 10-stündige Zugfahrt den Lkw-Fahrern Gelegenheit ihre gesetzlich vorgeschriebene Ruhepause einzulegen. Andreas Schwarz, stellvertretender Fraktionsvorsitzender und Sprecher des Arbeitskreises Verkehr: „Die Verlagerung von möglichst vielen Gütern von der Straße auf umweltverträglichere Verkehrsträger wie die Schiene ist uns ein wichtiges Anliegen. Die Rollende Landstraße ist ein schönes Beispiel für ‚grüne Logistik‘. Wir unterstützen daher die Einrichtung weiterer Umschlagplätze und Terminals für den kombinierten Verkehr, um Güter verstärkt auf der Schiene zu befördern. Auch ein Terminal in Lahr kann hierzu einen wichtigen Beitrag leisten." Das Umschlagsterminal in Freiburg ist nach Angaben von Peter Welling, geschäftsführender Vorstand der Betreibergesellschaft SVG, aber an seiner Kapazitätsgrenze angelangt. Um zusätzliche 20.000 Lkw auf die Rollende Landstraße zu bekommen, plant die SVG mittelfristig eine neue Auffahrrampe für das bestehende Terminal. Deutliche Steigerungen bis zu 200.000 Lkw im Jahr wären aber nur mit einem neuen Terminal möglich. Die SVG präferiert hierfür einen Standort am Flughafen Lahr. Voraussetzung für ein solches, multimodales Güterverkehrszentrum zwischen den überlasteten Umschlagstandorten Mannheim und Basel ist der autobahnnahe viergleisige Ausbau der Rheintalbahn.