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Drei Fragen, drei Antworten: Abgeordneter Kai Schmidt-Eisenlohr in Elternzeit

Im Dezember ging der Grüne Landtagsabgeordnete Kai Schmidt-Eisenlohr als erster Parlamentarier Deutschlands in Elternzeit. Am kommenden Dienstag wird er erstmals wieder an einer Fraktionssitzung teilnehmen. Wir haben Kai zur persönlichen Bilanz seiner Babypause befragt. Kai, welche Bilanz ziehst du aus deiner Elternzeit ? Was würdest du anders machen, wenn du nochmal in Elternzeit gehen würdest? Ich ziehe im Großen und Ganzen eine sehr positive Bilanz. Die ersten Monate eines Lebens sind sicherlich mit die intensivsten, da Babys jeden Tag enorm viel dazulernen. Das direkt miterleben zu dürfen, ist schon eine tolle Sache.
Durch die „Elternzeit“ war ich ja von den Plenar- und Ausschusssitzungen freigestellt. Das hat sich natürlich sehr positiv auf die Tagesgestaltung mit Joa ausgewirkt. Ganz aus dem Geschäft aussteigen konnte ich jedoch nicht. Immer wieder gab es kurzfristig Fragestellungen im Wahlkreis, in die ich mich einbringen musste. Aber ich konnte mir das viel flexibler einteilen und hatte daher deutlich mehr echte Zeit mit Joa. Positiv hat sich sicherlich auch ausgewirkt, dass ein Großteil meiner Elternzeit mit den Weihnachtsferien zusammenfiel, in denen üblicherweise weniger Termine sind. Wer weiß, wie es z.B. im Juni oder Juli gewesen wäre. Welche Aufgaben hast du in der Elternzeit übernommen? Was haben Freunde, Familie oder Parlamentskollegen zu deinem Engagement als „Hausmann“ gesagt? Ich habe, wie auch schon vorher, die Betreuung unseres Kindes in vollem Umfang genossen: also Windeln wechseln, Baden, Bespielen, Spazierengehen, ins Bett bringen. Nur konnte ich das nun deutlich häufiger als im normalen Alltagsbetrieb machen. Ansonsten habe ich mich natürlich auch in die vielfältigen Möglichkeiten des Haushalts eingebracht.  
Mein Freunde fanden das übrigens alle super. Zumal die meisten Männer in meinem Bekanntenkreis selbst zwei Monate Elternzeit genommen haben. In der Regel sind die dann aber für einige Wochen ins Ausland gereist. Das haben wir nicht gemacht. Jetzt geht es für dich bald wieder in den Parlamentsbetrieb. Wird dir die Umstellung schwer fallen? Es wird sicherlich wieder eine spannende Umstellung – insbesondere für meine Frau. Sicherlich habe ich einige Dinge in Stuttgart nicht in vollem Umfang mitbekommen, aber ganz aus der Welt war ich ja nicht. Insofern gehe ich davon aus, dass es relativ geräuschlos wieder weitergeht wie vorher. Aber eine Sache nehme ich ganz sicher mit: Wenn möglich werde ich meine Abendtermine so legen, dass ich Joa so oft es geht Abends noch ins Bett bringen kann. Das ist immer ein schönes Ritual, das ich nicht missen möchte.