Bildung | Wissenschaft und Forschung

Künstliche Intelligenz in der Hochschulbildung

Wie kann KI gewinnbringend in Lehr- und Lernkonzepten eingesetzt werden? Welche auf KI basierenden Instrumente kommen an Hochschulen bereits zum Einsatz? Welche ethischen Leitlinien und Rahmenbedingungen streben wir für den Einsatz von KI in der Hochschullehre an? 

Diesen Fragen stellten sich unser fachpolitischer Sprecher für Wissenschaft und Hochschule, Alexander Salomon, und Wissenschaftsministerin Petra Olschowski und luden Lehrende sowie Studierende zum Fachgespräch „Future Skills – KI in der Hochschulbildung“ ein. Kern der Veranstaltung war eine Ideenmesse, auf der fünfzehn Hochschulen ihre KI-Anwendungen in der Hochschullehre vorstellten.

Folgende Projekte wurden präsentiert:

Die Erkenntnisse der Ideenmesse und des anschließenden Fachgesprächs

Künstliche Intelligenz wird unseren Arbeits- und Lebensalltag weiter revolutionieren. Wir brauchen Antworten auf die rasante technische Entwicklung. Die Politik muss sich aktiver in die laufende gesellschaftliche Debatte einmischen – zum Beispiel, wenn es darum geht, Zielvorstellungen und Umgangsformen mit KI zu entwickeln:

Hochschulen als Experimentierräume

Aus unserer Sicht sind Hochschulen prädestinierte Orte dafür, sich mit den oben genannten Zukunftsfragen auseinanderzusetzen. Als Schaltzentralen von Fortschritt haben wir hier die disziplinübergreifende Expertise versammelt. Wie können künftige KI-Anwendungen aussehen (alle Disziplinen)? Wie wirkt sich KI auf unsere Gesellschaft aus (z.B. Sozialwissenschaften, Philosophie)? Was bedeutet KI für Rechtsprechung und Rechtsetzung (Jura)? Die Antworten auf diese Fragen stehen in engem Zusammenhang zur notwendigen Diskussion um Future Skills: Welche Kompetenzen werden von zukünftigen Absolvent*innen in den jeweiligen Fachbereichen, aber auch transdisziplinär und gesamtgesellschaftlich, benötigt? Wie verhält sich Hochschullehre dazu?

Lehr- und Prüfungskonzepte der Zukunft

KI kann die Art, wie wir lernen und lehren, völlig umkrempeln. Wir sehen heute bereits, wie KI-gestützte Programme durch individuelles Feedback und bedarfsgenaue Unterstützung die Arbeit von Lehrkräften ideal ergänzen und bereichern. Gleichzeitig erfordert der mögliche Einsatz von KI auch ein Umdenken bei Prüfungsformen. So wie das Matheabitur mit Taschenrechner heute anders aussieht als früher, brauchen wir hier kreativere Prüfungsmethoden. Wir unterstützen daher die vielen Hochschulprojekte, die bereits KI-Anwendungen für die Lehre entwickeln. Jede*r Studierende sollte während des Studiums mindestens ein, zweimal mit Künstlicher Intelligenz in Kontakt kommen.

Bildung gegen FakeNews und Missbrauch

Um ein Verständnis dessen zu entwickeln, was KI leisten oder eben auch nicht leisten kann, muss sie verstanden werden. Nur so können die neuen technologischen Instrumente auch kompetent eingesetzt werden. Zweifelsfrei gehen mit den revolutionären neuen KI-Anwendungen wie bspw. Sprach-, Bild- und Tongenerierungsmodellen auch neue Missbrauchsmöglichkeiten einher. Aus unserer Sicht liegt die beste Vorsorge in der Bildung: Wissen über KI schafft Resilienz.

KI als Kopilot

Allein in Baden-Württemberg können Studieninteressierte unter tausenden Studiengängen wählen. Studienorientierungstests schaffen Abhilfe. Einzelne Hochschulen unterstützen bei der Studienorientierung bereits mit Chatbots. Wir sehen eine große Chance in einem landesweiten Chatbot zur Studienorientierung.