Rubriken | Bildung | Wirtschaft und Arbeit | Bauen und Wohnen | Digitales, Datenschutz und Medien | Gesundheit und Pflege | Sicherheit und Justiz | Kunst und Kultur | Artikel-Typ

"Auf den Anfang kommt es an"

©Bernd Weißbrod/dpa

Was hat Grün-Rot für frühkindliche Bildung getan? Im Bereich der Frühkindlichen Bildung lag Baden-Württemberg bis 2011 im Ländervergleich weit zurück. Sowohl was die Plätze, als auch die Qualität der Bildung und Betreuung anging, hatten wir großen Nachholbedarf. Gemeinsam mit der SPD konnten wir diesen Rückstand aufholen. In einem ersten Schritt haben 2011 die Landesregierung und die Spitzen der Kommunalen Landesverbände den Pakt für Familien mit Kindern unterzeichnet. Darin haben wir vereinbart, die Betriebskosten der Kleinkindbetreuung wesentlich mehr zu fördern als zuvor. Ab 2014 sind 68% der Betriebskosten übernommen worden. So haben wir Schritt für Schritt die Förderung der Betriebskosten erhöht, aktuell sind es 795 Millionen Euro, und damit fast zehnmal  höher als im Jahr 2010. Damals lag die Förderung bei lediglich 83 Mio. €. Auch die Kindertagespflege und die Sprachförderung haben wir finanziell besser gestellt. Damit haben wir die Kommunen finanziell in die Lage versetzt, den Rechtsanspruch auf einen Kitaplatz zu verwirklichen. Bei all diesen Maßnahmen haben wir auch die Qualität in der frühkindlichen Bildung verbessert. Mit einem Betreuungsschlüssel von drei Kleinkindern auf eine Erzieherin belegen wir bundesweit den ersten Platz. Außerdem haben wir die Ausbildung der Erzieherinnen und Erzieher durch die Praxisintegrierte Ausbildung (PIA) verbessert. Die Fortbildungsmittel haben wir ebenfalls erhöht. Die Bertelsmann-Stiftung sagt über unsere frühkindliche Bildung: „Baden-Württemberg ist im Kita-Bereich auf dem Weg zum Musterländle.“ Warum legen die Grünen so viel Wert auf die frühkindliche Bildung? Auf den Anfang kommt es an. Der Grundstein für gesellschaftliche Teilnahme und Bildungserfolg wird in der frühen Kindheit gelegt. Das belegt die aktuelle Sonderauswertung der PISA-Studie 2012 eindrücklich. Sie nennt für Deutschland als größte Risikofaktoren für eine scheiternde Schulkarriere Armut und fehlenden Kindergartenbesuch. Eltern fordern zu Recht eine optimale Erziehung, Bildung und Betreuung in den Kindertageseinrichtungen. Die Bildung darf nicht von der sozialen Herkunft der Kinder oder dem Geldbeutel der Eltern abhängig sein. Jedes Kind in Baden-Württemberg hat es verdient, die gleichen Startchancen zu bekommen. Mit dem Ausbau der frühkindlichen Bildung bieten wir aber nicht nur gleiche Chancen für die Kleinsten, wir bieten auch allen Familien die Wahlmöglichkeit, wie sie Familie und Beruf vereinbaren wollen. Die Chancengleichheit für Kinder und die Wahlfreiheit für Familien sind elementar für eine moderne und sozial gerechte Gesellschaft. Wie soll es in Zukunft weitergehen? Wir haben im Bereich der Frühkindlichen Bildung in den letzten fünf Jahren große Fortschritte gemacht. In der Relation Kind – Fachkraft belegen wir mit einem Schlüssel von 1:2,9 bundesweit den ersten Platz. Diesen ersten Platz wollen wir auch in der Zukunft halten und die Qualität weiter verbessern. Leider gibt es bei der Qualität der Kindertageseinrichtungen immer noch große Unterschiede zwischen dem ländlichen und dem städtischen Raum, sowie zwischen kleinen und größeren Einrichtungen, die es aufzuheben gilt. Nach dem erfolgreichen Ausbau der Kitaplätze in den vergangenen Jahren werden wir in Zukunft die weitere Verbesserung der Qualität in den Focus stellen. Insbesondere die Weiterentwicklung von Kindertageseinrichtungen zu Kinder- und Familienzentren wollen wir voran bringen. Den ersten Schritt dazu haben wir bereits im letzten Nachtragshaushalt mit zusätzlichen finanziellen Mitteln möglich gemacht. Hier besteht die Möglichkeit, ein buntes Netz an Familiendienstleistungen entstehen zu lassen. Elternberatung und -arbeit in den Einrichtungen und die Zusammenarbeit mit anderen Institutionen zur Frühförderung oder psychologischen Beratung, bieten optimale Ansätze, junge Familien zu unterstützen. Wir sind auf einem guten Weg, dass Baden-Württemberg noch familienfreundlicher wird.