Umwelt und Naturschutz

Studie: Mehr Anstrengungen gegen das Artensterben

Ein breites Bündnis von Agrarverbänden, Natur- und Tierschützern macht sich stark für mehr Investitionen, um das Artensterben auf Äckern und Wiesen zu stoppen. Das Bündnis hat dafür eine Studie „Kulturlandschaften 2020“ in Auftrag gegeben. Dazu teilen unsere Sprecher für Naturschutz und Landwirtschaft mit:

Markus Rösler, naturschutzpolitischer Sprecher der Grünen Landtagsfraktion:

"Mehr Geld brauchen wir in der Tat, um den dramatischen Schwund an Insekten, Vögeln und Fledermäusen zu stoppen und unsere Streuobstwiesen, Orchideenwiesen und Wacholderheiden dauerhaft zu erhalten.

Diesen Mehrbedarf können wir nicht kurzfristig schultern, müssen ihn aber so schnell wie möglich angehen. Im Rahmen von Agrarumweltprogrammen, der Gemeinschaftsaufgabe Agrarstruktur und Küstenschutz sowie reinen Landesprogrammen wird das Land hierbei knapp die Hälfte der Mittel zu tragen haben, also rund 100 Millionen Euro. Das sind weniger als 10 Euro pro Einwohner und Jahr – das muss es uns wert sein.

Wer die Biologische Vielfalt erhalten will, muss bereit sein, den wahren Preis hierfür zu bezahlen. Wir Grüne setzen uns dafür ein, dass die Anzahl der Arten auf den Roten Listen wieder kleiner und die Landschaften wieder vielfältiger werden.“

Martin Hahn, landwirtschaftspolitischer Sprecher der Grünen Landtagsfraktion:

„Unsere Bäuerinnen und Bauern sind bereit, ihren Beitrag für Klimaschutz und mehr Artenvielfalt zu leisten. Um sie bei ihrer wichtigen Aufgabe und dem Erhalt unserer einzigartigen Kulturlandschaften zu unterstützen, bedarf es besonderer Anstrengungen innerhalb der Gemeinsame Agrarpolitik der EU nach 2020.

'Öffentliches Geld für öffentliche Leistungen' muss stärker als bisher honoriert werden. Wir setzen uns daher seit langem für eine EU-weite Erhöhung des Mindestanteils für Maßnahmen des Arten-, Umwelt- und Klimaschutzes in der zweiten Säule ein und fordern eine Umschichtung der Mittel von der ersten Säule in diese zweite Säule auf mindestens 30 Prozent.

Zudem haben wir seit Beginn der grün-geführten Landesregierung die Mittel für Arten- und Naturschutz deutlich erhöht. Auch für den kommenden Haushalt wurde bereits eine klare Erhöhung der FAKT–Mittel beschlossen. Die Verbände-Studie zeigt, dass wir mit unseren Förderprogrammen auf dem richtigen Weg sind.“