Agrarpolitik und Ernährung

Martin Hahn: Grüne bringen Ökolandbau und Bio nach vorne

Mehr ökologischer Landbau, mehr Bio- und regionale Produkte in den landeseigenen Kantinen: Dafür hat sich die Grüne Landtagsfraktion bei den Verhandlungen zum Doppelhaushalt 2020/21 erfolgreich stark gemacht. Die grün-geführte Koalition wird zusätzlich neun Millionen Euro für den „Aktionsplan Bio aus Baden-Württemberg 2.0“ bereitstellen. Weitere 24 Millionen Euro fließen in die Erhöhung der Mittel im Förderprogramm für Agrarumwelt, Klimaschutz und Tierwohl (FAKT).

Darüber hinaus wird die Außer-Haus-Verpflegungs-Initiative „Mach’s Mahl“ ausgeweitet. In ausgewählten landeseigenen Kantinen in den Bio-Musterregionen soll bis zu 60 Prozent Bio serviert werden – ein Modellversuch. Allgemein kommen zusätzliche 500 000 Euro jährlich den Bio-Musterregionen im Land zugute.

Um die landwirtschaftlichen Betriebe auf ihrem Weg hin zu mehr Klimaschutz zu unterstützen, gibt es weitere 3,63 Millionen Euro pro Jahr für das Agrarinvestitions-Förderungsprogramm. 

Der agrarpolitische Sprecher der Landtagsgrünen Martin Hahn betont: „Wir wollen unseren bäuerlichen Familienbetrieben im Land eine verlässliche Zukunftsperspektive bieten. Dafür haben wir Grüne uns eingesetzt. Die Maßnahmen in den kommenden beiden Haushaltsjahren sind weitere Meilensteine auf dem Weg zu 40 Prozent Bio in Baden-Württemberg.“

Der Grüne Agrarexperte betont: „Unsere Biobäuerinnen und Biobauern liefern mit ihrer täglichen Arbeit einen wertvollen Beitrag für den Schutz des Klimas und den Erhalt der Arten. Sie produzieren regionale Qualitätsprodukte aus dem Ländle und sind gleichzeitig unverzichtbar für die Erhaltung unserer einzigartigen Kulturlandschaften.“

Der Ökolandbau verzeichnet seit Grüner Regierungsbeteiligung nahezu eine Verdoppelung der ökologisch bewirtschafteten Fläche: 2010 lag die ökologisch bewirtschaftete Fläche bei sieben Prozent, 2018 bei 14 Prozent. Ein Zuwachs von knapp 20 Prozent an ökologisch bewirtschafteter Fläche konnte allein im Jahr 2018 erreicht werden. Somit liegt Baden- Württemberg im Ländervergleich an der Spitze. 

„Diese Entwicklungen zeigen deutlich, dass 30 bis 40 Prozent Ökolandbau bis 2030 erreichbar sind“, erklärt Martin Hahn. Der agrarpolitische Sprecher der Landtagsgrünen sieht im Bereich der regionalen Vermarktung und des Außer-Haus-Verzehrs große Potenziale, was die Vermarktung der Erzeugnisse der bäuerlichen Familienbetriebe anbelangt. „Wir können so die Nachfrage stimulieren.“ Die sei für einen nachhaltigen Ausbau des Ökologischen Landbaus von zentraler Bedeutung, um einen stabilen Markt und faire Preise für die Landwirtschaft zu gewährleisten.