Bildung

Schluss mit Bulimie-Lernen: Zukunftsfähige Bildung im Fokus

G8 oder G9? Derzeit ist in Baden-Würrtemberg das achtjährige Gymnasium die Norm. Mit einem Volksantrag wollen Eltern die Politik zu einer flächendeckenden Rückkehr zu G9 zwingen. Nun ist der erste Schritt geschafft: Beinahe 78 000 Unterschriften - fast doppelt so viele wie nötig - sammelte die Initiative, so dass nun der Landtag über ihren Gesetzentwurf debattieren muss. In einem von der Landesregierung beschlossenem Bürgerforum wird diese Diskussion in der Mitte der Gesellschaft aufgegriffen: Seit Ende September tauschen sich zufällig ausgewählte Bürger*innen über G8/G9 aus. Dazu sagt der Sprecher für Bildung der Fraktion Grüne, Thomas Poreski:

„Schluss mit Bulimie-Lernen! Wenn wir Schulen zukunftsfähiger machen wollen, müssen unsere Kinder und Jugendlichen zeitgemäße Fähigkeiten für ihren weiteren Ausbildungsweg erhalten. Wir Grüne sind daher offen für Veränderungen im Schulsystem. Denn nur ein Bildungssystem, das Schulen, Eltern und Kinder mittragen, ist erfolgreich. Daher sind wir auch offen für die Forderung nach mehr G9, auch an den Gymnasien.

Allerdings: Ein Umstieg von G8 auf G9 an den Gymnasien hätte enorme Auswirkungen für das Land. Das darf nicht zulasten anderer Schularten gehen, die für unser Bildungssystem ebenso wichtig sind.

Dazu kommt: Mehr Schulklassen müssten auch irgendwo hin. Schulbauprojekte, die landesweit Hunderte von Millionen Euro kosten, sind angesichts der aktuellen Herausforderungen jedoch utopisch. All diese Folgen berücksichtigt die G9-Initiative nicht.

Die Konsequenzen eines möglichen Schulsystemwechsels müssen wir ganzheitlich abwägen. Deswegen setzen wir auf ein Bürgerforum, um alle Perspektiven berücksichtigen zu können - sein Votum hat für uns Grüne hohes Gewicht.“