Aschhoff: Kulturelle Bildung gehört zu umfassender Persönlichkeitsbildung

Stuttgart - In andere Rollen schlüpfen, sich auf die Bühne trauen, gemeinsam mit anderen eine Aufführung stemmen: Theaterprojekte an Schulen sind ein wichtiger Baustein kultureller Bildung. Auf Initiative der Grünen-Landtagsfraktion fördert Baden-Württemberg im neuen Doppelhaushalt zwei Projekte mit insgesamt 262.000 Euro. Konkret geht es um Zuwendungen an die Theater- und Spielberatung Baden-Württemberg e.V. in Höhe von je 51.000 Euro und für den Landesverband Theater an Schulen von je 80.000 Euro für die Jahre 2023 und 2024.

Beide Projekte richten sich an Schülerinnen und Schüler und Lehrkräfte an allen Schularten:

  • Die Theater- und Spielberatung Baden-Württemberg unterstützt Schultheater mit gezielten Coachings, um beispielsweise eine bestimmte Szene weiterzuentwickeln oder neue Impulse für ein Stück zu generieren. Darüber hinaus bietet der Verein verschiedene Fortbildungsmöglichkeiten für Lehrkräfte an.
  • Der Landesverband Theater an Schulen (LVTS) versteht sich als Dachorganisation von Einrichtungen im Bereich Schultheater. Er setzt sich unter anderem in Form von theaterpädagogischen Projekten und Fortbildungen für Lehrkräfte dafür ein, dass in allen Schulstufen und -formen Sprech-, Bewegungs-, Tanz- und Musiktheater angeboten und durchgeführt werden können.

Dazu sagt Susanne Aschhoff, unsere Sprecherin für kulturelle Bildung: „Mathe, Deutsch, Englisch, Bio: Natürlich sind fachliche und inhaltliche Kompetenzen Kernziel des Schulbesuchs. Doch gehört zu einer umfassenden Persönlichkeitsbildung die kulturelle Bildung unbedingt mit dazu. Denn gerade die Theaterarbeit vermittelt ein weites Spektrum an emotionalen, sozialen und kulturellen Fähigkeiten: gemeinsam ein Projekt umsetzen, unterschiedliche Perspektiven einnehmen, Texte einstudieren, Kostüme und Bühnenbilder gestalten, Lampenfieber überwinden, vor Publikum auftreten, bei Unerwartetem improvisieren. Wir Grünen setzen uns deshalb im Sinne von mehr Bildungsgerechtigkeit dafür ein, dass nach Möglichkeit alle Schülerinnen und Schüler unabhängig vom Bildungs- oder finanziellen Status des Elternhauses an dieser Form der kulturellen Bildung teilhaben können.“

„Und schließlich bieten Schultheaterprojekte neue Möglichkeiten, mit Mitschülerinnen und Mitschülern zu interagieren, um neue Freundschaften zu schließen. In Theatergruppen können Bindungen entstehen, die ein Leben lang tragen. Gerade bei diesem sozial-emotionalen Miteinander unter Gleichaltrigen besteht nach den Schulschließungen und Einschränkungen während der Corona-Pandemie Auf- und Nachholbedarf bei den Kindern und Jugendlichen.“