Aschhoff: Jugend politisch stärker einbinden

In die Wahlkabine gehen, Kreuzchen machen, den Wahlschein in die Urne werfen, Stimmen auszählen: Diese Erfahrung können Schülerinnen und Schüler ab der siebten Klasse nun auch in Baden-Württemberg machen. Das Land will im Doppelhaushalt 2023/24 eine finanzielle Förderung für die Juniorwahl hinterlegen. Dies gaben die Fraktionen von Grünen, CDU, SPD und FDP am Donnerstag (15. Dezember) in Stuttgart bekannt.

Die Unterstützung in Höhe von 280 000 Euro geht auf eine gemeinsame Initiative der vier Fraktionen zurück. So können jetzt alle interessierten weiterführenden Schulen Baden-Württembergs an der Juniorwahl im Vorfeld der Europawahl 2024 daran teilnehmen.

Organisiert wird die Juniorwahl von Kumulus e. V., einem überparteilichen Verein mit Sitz in Berlin. Das didaktische Konzept umfasst unter anderem eine realitätsnahe Simulation von Wahlen auf Landes-, Bundes- und Europaebene sowie spezielle Angebote für die Vor- und Nachbereitung im Unterricht. Dabei sind die Schülerinnen und Schüler in den gesamten Organisationsprozess der Wahl einbezogen – von der Bildung eines Wahlvorstands über den Versand von Wahlbenachrichtigungen bis zur Stimmauszählung. Zuletzt hatten sich im Rahmen der Bundestagswahl 2021 bundesweit 4500 Schulen mit 1,5 Millionen Jugendlichen an der Juniorwahl beteiligt. Die Juniorwahl wurde mehrfach wissenschaftlich begleitet. 

Dazu sagt Susanne Aschhoff, Sprecherin für Demokratiebildung der Fraktion Grüne: „Die Beteiligung an einer Juniorwahl sorgt bei den jungen Teilnehmenden nicht für eine bestimmte politische Verortung, sondern bringt nachhaltig überzeugte Demokratinnen und Demokraten hervor. In unserer alternden Gesellschaft ist es zwingend notwendig, dass wir die Jugend politisch stärker einbinden. Nur so können wir gewährleisten, dass unser demokratisches Gemeinwesen auch zukünftig auf einem wertebasierten Fundament weiter fortbestehen.“

Gerald Wolff, Vorsitzender des initiierenden Vereins Kumulus e.V. aus Berlin, nahm die interfraktionell beschlossene finanzielle Förderung der Juniorwahl zum Anlass, um sich im Beisein von Kultusministerin Theresa Schopper bei Landtagspräsidentin Muhterem Aras und den Fraktionen am Rande der Plenarsitzung mit der Übergabe einer überdimensionalen Wahlbenachrichtigungskarte für die Unterstützung persönlich zu bedanken.

(v.l.n.r): Andreas Deuschle (CDU), Nicolas Fink (SPD), Theresa Schopper (Kultusministerin), Muhterem Aras (Landtagspräsidentin), Alena Trauschel (FDP), Susanne Aschhoff (Grüne) und Gerald Wolff (Projektleiter der Juniorwahl, Kumulus e.V.).

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