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Kultur und Forschung im ländlichen Raum

Der Arbeitskreis Wissenschaft, Forschung und Kunst der Fraktion GRÜNE besuchte am 23. Juni die Kulturstadt Schwetzingen. Zum Auftakt des Besuchs diskutierten die Abgeordneten mit Staatssekretär Jürgen Walter aktuelle Themen der Kulturpolitik. Ein besonderer Schwerpunkt kam dabei der Bedeutung der Kultur für starke ländliche Räume zu. Einblick in die Besonderheiten der Kulturstadt Schwetzingen gab Oberbürgermeister Dr. Rene Pöltl. Auf großes Interesse bei den Kultur- und Wissenschaftspolitikern der Fraktion stießen auch die Ausführungen von Herrn Dr. Rüdiger Thomsen-Fürst  zur Arbeit der Forschungsstelle Südwestdeutsche Hofmusik der Heidelberger Akademie der Wissenschaften. Erste Station der Besuchstermine war das Schwetzinger Schloss. Herr Falz (Staatliche Schlösser und Gärten) und Frau Moritz (Leiterin des Schwetzinger Schlosses) informierten die Abgeordneten über den eindrucksvollen Bau und die heutige kulturelle Nutzung von Schloss und Schlossgarten. Im historischen Rokoko-Theater aus dem 18. Jahrhundert stellte Herr Stett (Geschäftsführer Schwetzinger SWR Festspiele) die besondere Bedeutung Schwetzingens für den SWR heraus. Der AK-Vorsitzende, Dr. Kai Schmidt-Eisenlohr, zeigte sich beeindruckt von diesem Juwel der Musikkultur. „Hier zeigt sich, wie wichtig das Zusammenwirken von Stadt und Land, Rundfunk und Musikwissenschaft ist, um das kulturelle Erbe des Landes zu pflegen, lebendig zu erhalten und neue musikalische Schätze zu schaffen.“ Im Seitenflügel des Schlosses ist die Hochschule für Rechtspflege untergebracht. Im Gespräch mit der Präsidentin des Landesjustizprüfungsamtes, Frau Christine Jacobi, und der Leitung der Hochschule, Rektor Dr. Jens Martin Zeppernick und Prorektor Rainer Hock, wurde das besondere Profil dieser verwaltungsinternen Hochschule deutlich. Die Abgeordneten lernten das Berufsbild der Rechtspflegerin als verantwortungsvolle und abwechslungsreiche Tätigkeit kennen. Deutlich wurde – ähnlich wie in anderen Handlungsfeldern des öffentlichen Dienstes – die Schwierigkeit, qualifizierte BewerberInnen und BerufsanfängerInnen zu finden. Der Arbeitskreis äußerte großen Respekt vor der Tätigkeit der Hochschule und wünschte gutes Gelingen bei der anstehenden Erweiterung um den neuen Studiengang Gerichtsvollzug. Hinter historischen Mauern am Schwetzinger Schlossplatz kann sich durchaus High-Tech verbergen, wie die Abgeordneten bei einem Besuch der auf Raumfahrt spezialisierten Firma „von Hoerner & Sulger“ feststellten. Herr Dalcolmo, Geschäftsführer der Firma, präsentierte die dort entwickelten Rover und Messinstrumente für die Grundlagenforschung im Weltall – aktuell als Teil der Rosetta-Kometen-Mission der ESA unterwegs. Deutlich wurde, wie erst das Zusammenspiel aus Faszination für Wissenschaft, Kreativität und typisch baden-württembergischer Innovation ermöglicht.  Den Abschluss des Besuchsprogramms bildete das „Theater am Puls“. Theatermacher Jörg Mohr führt die Abgeordneten hinter die Kulissen des Kleintheaters, das mit geringen Mitteln zeitgemäße Programme realisiert. Manfred Kern als kulturpolitischer Sprecher der Fraktion GRÜNE äußerte sich zuversichtlich, dass in absehbarer Zeit eine Aufnahme des „Theaters am Puls“ in die Kleintheaterförderung des Landes möglich sei. „Ich bin höchst beeindruckt von diesem vibrierenden und lebendigen Projekt, das künstlerische Impulse für die ganze Region setzt.“