Soziales und Gesellschaft

Alkoholprävention: Kommunal verankerte Projekte erhalten Finanzspritze

Die Regierungsfraktionen GRÜNE und SPD setzen im Haushalt ein deutliches Zeichen für Alkoholprävention und stellen zusätzliche Haushaltsmittel in Höhe von je 200.000 Euro im Jahr 2013 und 2014 für Präventionsprojekte zur Verfügung. Mit den zusätzlichen Mitteln sollen kommunal verankerte Präventionsangebote im Suchtbereich und in der mobilen Jugendarbeit gestärkt werden. Dies hat der Finanz- und Wirtschaftsausschuss im Zuge der Haushaltsberatungen mehrheitlich beschlossen. Alkoholbedingte Gewalt hat in letzter Zeit immer wieder kontroverse Diskussionen im ganzen Land ausgelöst. Insbesondere der Konsum von Alkohol auf öffentlichen Plätzen rückte dabei ins Zentrum. "Alkoholkonsum und alkoholbedingte Gewalt spielen aber in ganz vielen Lebensbereichen eine Rolle - nicht nur auf öffentlichen Plätzen. Es ist ein gesamtgesellschaftliches Problem, das uns alle angeht. Deshalb wollen wir verstärkt in die örtliche Prävention investieren und die Kommunen in ihrer Arbeit vor Ort von Landesseite unterstützen", begründeten die suchtpolitischen Sprecher von Grünen und SPD, Josha Frey und Florian Wahl, ihren Haushaltsantrag. Alkoholprävention sei ein wichtiges gesellschaftliches Thema, denn es gehe um Lebenschancen insbesondere auch junger Menschen. Deshalb sollen auch ideenreiche und zukunftsweisende Projekte in der Alkoholprävention für Jugendliche zusätzlich gefördert werden. Aus suchtpräventiver Sicht sind Einschränkungen bei der Verfügbarkeit von Alkohol ein effizientes Mittel, um volkswirtschaftliche Schäden von Alkohol zu verringern. Alleine ist dies jedoch nicht nachhaltig, weil es Verlagerungsbewegungen geben würde. Das bewährte Vier-Säulen-Modell in der Suchtpolitik stimme deshalb Maßnahmen im Bereich der Prävention, Therapie, Schadensminderung und Repression aufeinander ab. "Wir wollen die Säule der Prävention zielgruppengenau stärken - anstatt Verbote zu verhängen, die pauschal alle Menschen betreffen. Um einer Problemlösung nahe zu kommen, muss in der Prävention zuallererst die Zielgruppe definiert werden, bevor dann ein auf das lokale Problem zugeschnittenes Maßnahmenbündel entwickelt wird", erklärten Frey und Wahl. Unter Berücksichtigung der Vielfalt lokaler Besonderheiten bedürfe es einer Verstetigung und Verbreitung der kommunal verankerten Präventionsangebote zum Alkoholmissbrauch. Einige Kommunen betrieben schon hervorragende Präventionsarbeit im Alkoholbereich, andere hätten indessen noch deutlichen Nachholbedarf. Kombiniert mit der kommunalen Sicherheitspolitik könnten dann vor Ort passgenaue Lösungen gefunden werden.