Grüne fensterln bei Roto - Fraktion unterwegs in der Region

Der Umgang mit Energie war Kernthema des Besuches der Fraktion Grüne beim Fenster- und Solardachhersteller Roto in Bad Mergentheim am Mittwochnachmittag. Die Fraktionsvorsitzende Edith Sitzmann wurde begleitet von der wirtschaftspolitischen Sprecherin Andrea Lindlohr und Muhterem Aras, Vorsitzende des Arbeitskreises für Finanzen und Wirtschaft. "Ökonomie und Ökologie galten lange Zeit als nicht vereinbar. Roto ist ein Beispiel dafür, dass sich der Wind gedreht hat", sagte Edith Sitzmann, Vorsitzende der Regierungsfraktion, in der von Energiethemen bestimmten Diskussion nach Besichtigung der Produktion. Christoph Hugenberg, Vorstand der Roto Dach- und Solartechnologie, bestätigte Sitzmann und fügte an, dass sich Roto intensiv mit der Energieeffizienz bei Wohndachfenstern beschäftige und zudem schon seit 1999 im Bereich der solaren Energiegewinnung aktiv sei. Umfassende Analysen des Unternehmens hätten darüber hinaus belegt, dass sich das Thema Energieeffizienz als kaufentscheidender Faktor fest im Bewusstsein der Roto-Kunden verankert habe. Die Fraktionsvorsitzende warb für das Leitbild von Transparenz und Ehrlichkeit von Grün-Rot: "Wir haben den CDU-Schuldenberg und einen Haushalt mit einer Deckungslücke von 2,5 Milliarden Euro geerbt. Diese Lücke werden wir bis 2020 schrittweise abbauen. Deshalb müssen wir allen ehrlich sagen, was geht – aber eben auch, was nicht geht." Roto treibt auch der Fachkräftemangel um. Der Standort im Ländlichen Raum bietet zwar den Vorteil, dass man nicht – wie beispielsweise in Stuttgart – mit großen, bekannten Unternehmen um Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter konkurriere. Gleichzeitig gelte es aber seitens der Politik, die nötigen Rahmenbedingungen zu schaffen, um die ländliche Raumschaft für potenzielle Arbeitnehmer und deren Familien attraktiv zu machen. Der Besuch passte somit ideal zu den Beratungen der Regierungsfraktion, die sich erst am Vormittag intensiv mit der Stärkung des Ländlichen Raums beschäftigt hatte. Weitere Termine Umweltminister und Grüne MdL besuchen Weltmarktführer ebm-papst Umweltminister Franz Untersteller besuchte zusammen mit den Abgeordneten der grünen Landtagsfraktion Daniel Renkonen, Thomas Marwein und Alexander Schoch während ihrer Fraktionsklausur in Bad Mergentheim das Werk Hollenbach des Ventilatoren-Herstellers ebm-papst. "ebm-papst zeigt eindrücklich, dass energieeffiziente Produkte Made in Germany auf dem Weltmarkt äußerst erfolgreich sind", sagt der Energiepolitiker Daniel Renkonen. Mit dem Green-Tec-Logo und der hocheffizienten EC-Motortechnik setze ebm-papst Maßstäbe. "Der Entwicklungserfolg mit 30 Prozent Energieeinsparung dieser Ventilator-Technik gegenüber seiner Vorgängergeneration ist zusammen mit dem hohen Automatisierungsgrad der Schlüssel für das Wachstum des Unternehmens auf dem asiatischen Markt und damit für die seit Jahren konstante Mitarbeiterzahl in Deutschland", ergänzt Alexander Schoch. Grüne besuchen Projekt CHANCE in Creglingen Während ihrer Klausurtagung in Bad Mergentheim besuchten Landtagsabgeordnete der Grünen Jürgen Filius, Willi Halder, Thomas Poreski und Daniel Lede Abal das Projekt CHANCE in Creglingen. Dort wird jugendlichen Straftätern in einem Trainingsprogramm eine eigenverantwortliche Lebensführung nähergebracht. Sie werden beim Schulbesuch und bei der Berufsfindung unterstützt und ihre Integration am künftigen Lebensmittelpunkt gefördert. "Mit dem Schwerpunkt auf das gemeinsame Meistern von Aufgaben im Team entspricht das Projekt auch unserem Ansatz, dass es sich lohnt, junge Straftäter in die Gesellschaft zu integrieren, anstatt sie wegzusperren, wo sie im Gefängnis erst recht auf die schiefe Bahn geraten könnten. Es ist auch ein hervorragendes Beispiel für gelungenen offenen Vollzug, den wir Grüne gerne weiter stärken würden", sagt Jürgen Filius, zuständig für das Thema Strafvollzug in der Fraktion. Zwei Jugendliche führten die Abgeordneten durch die Malerei, die Schreinerei und die Schuleinrichtung. "Die Jugendlichen wirkten auf uns sehr motiviert und bestätigen, dass der Grundsatz der zweiten Chance absolut richtig ist", so Jürgen Filius. Grüne diskutieren Verkehrsthemen mit Landrat Frank – Unterstützung für Franken- und Tauberbahn Verkehrsfragen standen am Mittwochnachmittag im Mittelpunkt des Gesprächs der grünen Landtagsabgeordneten Wolfgang Raufelder, Andreas Schwarz und Staatssekretärin Dr. Gisela Splett mit Landrat Reinhard Frank. Die Verkehrspolitiker diskutierten mit Landrat Frank über Straßenbauprojekte im Main-Tauber-Kreis und das Angebot im Schienenpersonennahverkehr. "Es ist unstrittig, dass im Regionalverkehr auf der Frankenbahn zwischen Stuttgart und Würzburg ein großer Nachholbedarf besteht", sagte Wolfgang Raufelder. Ziel der kommenden Neuausschreibung ist es, das künftig moderne Fahrzeuge stündlich fahren. Die Abgeordneten unterstützen den Landkreis in seinen Bemühungen, die Stationen an Franken- und Tauberbahn zu sanieren. Sie hoffen, dass Landesmittel hierfür bereitgestellt werden können. Grüne bei den Landfrauen – Es muss mehr für Frauen in den ländlichen Regionen getan werden, damit sie nicht wegziehen Am Mittwoch besuchten die Abgeordneten der Grünen Landtagsfraktion Charlotte Schneidewind-Hartnagel, Martin Hahn und Beate Böhlen zusammen mit Sylvia Schmid vom Kreisvorstand der Grünen den Landfrauenverband Main-Tauber. Mit der Kreisvorsitzenden Claudia Henn und der Kreisgeschäftsführerin Uschi Schinkel sprachen sie über die Bildungsarbeit der Landfrauen, Frauen in Pflegeberufen sowie die Beteiligung von Frauen in der Kommunalpolitik. Kernthema war allerdings der Trend, dass viele junge, gut qualifizierte Frauen in die Städte ziehen, weil sie keine passenden Infrastrukturen in ihrer ländlichen Region vorfinden. "Das kann nicht sein. Wir setzen daher ganz bewusst auf Maßnahmen, die die Vereinbarkeit von Erwerbstätigkeit und familiären Aufgaben ermöglichen. Durch den Pakt mit den Kommunen für den Ausbau der Kleinkindbetreuung sind wir hier bereits einen guten Schritt vorwärts gekommen, weitere müssen folgen", sagt Charlotte Schneidewind-Hartnagel, frauenpolitische Sprecherin der Fraktion Grüne. "Die Landfrauen sind für uns wichtige Partnerinnen, um die Herausforderungen in den ländlichen Regionen zu bewältigen." Schulstandorte trotz Schülerrückgang sichern - Grünen besuchen Gewerbliche Schule Die Bildungspolitiker der Fraktion Grüne im Landtag Sandra Boser, Siegfried Lehmann und Jörg Fritz besuchten am Mittwoch die Gewerbliche Schule Bad Mergentheim, um sich mit der Leiterin Edeltraud Smolka sowie ihren Kollegen aller drei beruflichen Schulen Bad Mergentheim über die Stärkung des beruflichen Bildungsangebots vor Ort trotz des Schülerrückgangs und des demografischen Wandels auszutauschen. "Die Gewerbliche Schule Bad Mergentheim ist mit ihren 360 beruflichen Ausbildungsgängen ein gutes Beispiel dafür, wie wichtig und wertvoll ein breites und qualitativ hochwertiges Angebot an beruflichen Bildungsgängen in der Fläche ist", sagt die bildungspolitische Sprecherin der Fraktion, Sandra Boser. Der Vorsitzende des Bildungsausschusses des Landtages Siegfried Lehmann betonte: "Die Stärkung der beruflichen Bildung ist ein zentrales politisches Ziel der Grünen. Wir sichern den Kreisen und Kommunen bei der Bewältigung der Herausforderungen unsere volle Unterstützung zu und werden die vor Ort gewonnenen Eindrücke in unser politisches Handeln einfließen lassen." Grüne diskutieren mit Creglinges Bürgermeister Hehn über die Folgen des demografischen Wandels Die Landtagsabgeordneten der Grünen Dr. Markus Rösler und Reinhold Pix waren am Mittwoch mit dem aus Creglingen stammende Ministerialdirigent des Ministeriums für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Wolfgang Reimer in der Gemeinde Creglingen unterwegs, um sich vor Ort ein Bild von den teils dramatischen Folgen des demografischen Wandels in der Gemeinde zu machen. "Gerade die finanzielle Situation in einer vom Bevölkerungsrückgang derart stark betroffenen Gemeinde wie Creglingen ist so dramatisch, dass künftig die Erfüllung mancher gesetzlicher Bestimmungen nicht mehr möglich sein wird", befürchtet Rösler. "Creglingen ist in Baden-Württemberg kein Einzelfall. Deshalb wollen und müssen wir diskutieren und prüfen, inwiefern die Kriterien für die Schlüsselzuweisungen an die Gemeinden überarbeitet werden kann. Nichtsdestotrotz nimmt Creglingen seine Zukunft auch selbst in die Hand. Das zeigen Projekte wie der genossenschaftlich organisierte Dorfladen und der Bürgerbus. Dieses hohe Engagement in der Bürgerschaft ist Creglingens großes Kapital und vorbildlich." Während ihres Besuchs besichtigten die Abgeordneten unter Führung von Bürgermeister Uwe Hehn Stationen zu den Themen Innenentwicklung und Denkmalschutz, Breitbandausbau, Landwirtschaft, Windenergie und Infrastruktur.