Temperaturanstieg in Baden-Württemberg

Die Temperaturen in Baden-Württemberg könnten - im Vergleich zu Beginn des Industriezeitalters - bis 2040 um 3 Grad steigen. Dies belegt eine neue wissenschaftliche Studie. Damit klettert das Thermometer bei uns klimawandelbedingt schneller nach oben als bislang gedacht. Noch gibt es eine Chance, die Folgen zu mindern.

Die Studie des Klima-Sachverständigenrats befasst sich mit dem klimawandelbedingten Lufttemperaturanstieg in Baden-Württemberg seit 1881 und stellt die Ergebnisse einer Analyse vor. Diese zeigt, dass die Lufttemperatur in Baden-Württemberg in diesem Zeitraum deutlich gestiegen ist.

Die Ergebnisse sind neu und zeigen, dass der Klimawandel auch in BW mehr als deutlich spürbar ist. Hinzu kommt: Die Region ist stärker vom Klimawandel betroffen als andere Gebiete.  

„Den Weckruf der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler nehmen wir ernst und reagieren darauf mit passgenauen Lösungen: Wir haben noch die Chance, den Anstieg der Lufttemperatur zu bremsen, um Baden-Württemberg auch für zukünftige Generationen als einen starken Wirtschaftsstandort und ein lebenswertes Land zu erhalten. Für uns hat Klimaschutz eine Top-Priorität – jeder Euro, den wir jetzt investieren, spart vier Euro Folgekosten in der Zukunft ein!

Mit dem Ausbau der erneuerbaren Energien, der Stärkung umweltfreundlicher Verkehrsträger und der klaren Fokussierung auf eine klimaneutrale Wirtschaft haben wir bereits die notwendigen Schritte in die Wege geleitet. Dieses Vorgehen haben wir gemeinsam mit der CDU 2021 vereinbart und setzen es konsequent um.

Die alarmierende Studie des Klimasachverständigenrats beweist wieder: die Klimakrise hat bereits ihren Weg zu uns gefunden. In der Natur lässt sich diese Erkenntnis an gesunkenen Grundwasserständen, fehlendem Schnee und heftigen Hitzeperioden ablesen. Deswegen müssen wir neben erfolgreichem Klimaschutz auch weiterhin darüber sprechen, wie Klimawandelanpassung funktionieren kann. Ich denke dabei zum Beispiel an größere Parks in den Städten, Fassadenbegrünung, mehr Auenbereiche durch zurückgenommene Dämme oder die Förderung klimaresistenter Wälder – all das und noch viel mehr haben wir auf der Agenda.

Doch gleichzeitig muss man bedenken: Das Klima ist wie ein großer, schwerer Tanker – jede Bewegung des Steuerrads wirkt sich erst viel später aus. Dass es zuletzt auch bei uns immer heißer wurde, beruht auf dem Versagen der Klimapolitik der 80er und 90er Jahre und dem Hände-in-den-Schoß-legen der Nuller Jahre. Insgesamt gesehen, ist der Temperaturanstieg jetzt die Folge der gestiegenen CO2-Emissionen der letzten 150 Jahre. All dies zeigt, wie wichtig es ist, innovativen Klimaschutz voranzutreiben. Im Schulterschluss mit unserer Wirtschaft daheim und als Vorbildrolle weltweit“, so Fraktionsvorsitzender Andreas Schwarz.

Die vermehrten, außergewöhnlichen Hitzetage und die längeren Trockenphasen, die die Studie des Klimasachverständigenrats prognostizieren, werden sich weiter massiv auf die Wälder in die Baden-Württemberg auswirken. Daher ergänzt der Sprecher für Wald der Fraktion Grüne, Reinhold Pix:

„Wir müssen den Umbau zu artenreichen Mischwäldern weiter fördern, insbesondere mit der Erhöhung des Laubholzanteils und naturnaher Waldwirtschaft. Die Anstrengungen gelten vor allem für Privatwälder. Die Novelle des Landeswaldgesetzes wird ein wichtiger Hebel sein, unsere Wälder klimafit zu machen. Die bodenschonende Bewirtschaftung ist dabei ein zentrales Element. Sie erhöht die Wasserhaltefähigkeit der Böden. Ohne sie hat der Wald keine Chance im Klimawandel.”