Umwelt und Naturschutz
Grünes Landtagsfest: Wir säen Vielfalt

















Feldhamster und Apollofalter in der Wiese, Auerhuhn und Mopsfledermaus im Wald, Löffelente und Maifisch im Gewässer: Beim Grünen Landtagsfest stand die Artenvielfalt im Mittelpunkt. Ganz bewusst. Denn: In Baden-Württemberg kreucht und fleucht es – doch das ist keine Selbstverständlichkeit. Wir erleben gerade das größte Artensterben. Zahlreiche Tierarten drohen für immer aus unseren Wiesen, Wäldern und Gewässern zu verschwinden.
Das grüne Landtagsfest 2019 stand unter dem Motto „Wir säen Vielfalt“. „Wie keine andere Partei stehen wir GRÜNEN für den Artenschutz“, betont unser Fraktionsvorsitzender Andreas Schwarz in seiner Begrüßungsrede. „Deswegen haben wir in den letzten Jahren eine ganze Reihe von Vorhaben umgesetzt. Baden-Württemberg setzt hier Maßstäbe.“ Beispiele seien etwa der erste baden-württembergische Nationalpark, die Biosphärengebiete Schwäbische Alb und Schwarzwald, der Ausbau der Ökolandwirtschaft oder das Sonderprogramm Biodiversität.
In die Natur eintauchen
Doch nicht nur im Ländle kreucht und fleucht es – auch im Foyer des Landtags, in dem die Fraktion das Landtagsfest veranstaltet. Sehen, Riechen, Schmecken, Hören: Ein Fest, das alle Sinne anspricht, erwartet die etwa 500 Gäste aus Verbänden, Kommunal- sowie Landespolitik und Wirtschaft. Bei Vogelgezwitscher unterhalten sich diese angeregt zwischen Birken und Amberbäumen, die das Foyer zieren. Andreas Schwarz: „Wir möchten Ihnen ein Gefühl geben, mitten in der Natur zu sein, in verschiedene Lebensräume von Tieren und Pflanzen in Baden-Württemberg einzutauchen.“
Artensterben hat dramatische Folgen
In seiner Begrüßungsrede warnt Ministerpräsident Kretschmann vor den weitreichenden Folgen des Artensterbens: „Der Rückgang der Artenvielfalt hat dramatische Folgen. Er führt zu einem Dominoeffekt. Die biologische Vielfalt ist wie ein eng gespanntes Netz. Mit jeder Pflanze und jedem Tier, das verschwindet, wird dieses Netz löchriger und weniger tragfähig.“ Dazu darf es nicht kommen: „Es geht darum, das zu erhalten, was uns erhält“, betont der Ministerpräsident. Und er ermutigt auch: „Es gibt heute zahlreiche Beispiele dafür, dass der Einsatz für Umwelt- und Artenschutz sich lohnt und Früchte trägt“. In den 1980er Jahren etwa waren die Störche in Baden-Württemberg arg dezimiert - heute sind wieder rund 1000 Brutpaare im Rheintal oder in Oberschwaben anzutreffen. Der Wanderfalke war fast ausgerottet. Das Verbot von DDT und eine massive Schutz-Kampagne haben dazu geführt, dass heute wieder 260 bis 280 Brutpaare heimisch sind. Kretschmann: „Aber auf solchen Erfolgen ruhen wir uns natürlich nicht aus, sondern sie sind ein Ansporn!“