Rubriken | Mobilität | Wirtschaft und Arbeit | Bauen und Wohnen | Digitales, Datenschutz und Medien | Gesundheit und Pflege | Sicherheit und Justiz | Kunst und Kultur | Artikel-Typ
Fahrgastzahlen im Schienenpersonennahverkehr sind deutlich gestiegen
Von Stefanie Schlüter, Staatsanzeiger Baden-Württemberg „Wir haben auf fast allen Strecken deutliche Fahrgastzuwächse“, sagt der Grünen-Abgeordnete Andreas Schwarz. Das geht aus der Antwort auf einen Landtagsantrag zum Schienenverkehr hervor. So seien die Fahrgastzahlen auf dem Streckenabschnitt Stuttgart –Tübingen innerhalb von zwölf Jahren um mehr als 55 Prozent gestiegen. Ähnlich sieht es auf den Strecken Stuttgart –Ulm, Stuttgart – Karlsruhe oder Heidelberg– Karlsruhe aus. Auch auf kleineren Strecken im ländlichen Raum gab es einen deutlichen Fahrgastzuwachs, obwohl auf diesen Strecken insgesamt weniger Menschen unterwegs sind als in den Ballungsräumen. "Dies zeigt, dass es sich lohnt, den Schienenverkehr auszubauen“, zieht Schwarz ein Fazit. Wenn das Angebot gut sei, werde es auch von mehr Menschen genutzt. Mit den nun anstehenden Neuvergaben im Schienenverkehr sollen nach Angaben von Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) auch strukturelle Kapazitätsengpässe, also Strecken, auf denen Überbesetzungen mit den heutigen Fahrzeugen und Fahrplankonzepten nicht zu vermeiden sind, verbessert werden. So soll die Kapazität bei der S-Bahn Rhein-Neckar etwa durch die ab Dezember 2016 wirksame Neuvergabe ausgeweitet werden. Die Bahnsteige zwischen Heidelberg und Karlsruhe werden nach Ministeriumsangaben allerdings erst im Dezember 2019 verlängert sein. Auch die Kapazität beider Schwarzwaldbahn zwischen Karlsruhe und Konstanz soll verbessert werden, ebenso wie auf der Strecke Stuttgart– Ulm – Lindau. Doch bereits heute reichen die Regionalisierungsmittel für die Leistungen im Schienenpersonennahverkehr nicht mehr aus. Diese Mittel muss der Bund aufgrundder Bahnreform seit 1996 zur Finanzierung des Schienenpersonennahverkehrsan die Länder zahlen. Bereits im Jahr 2014 musste das Land Baden-Württemberg, um keine Züge abbestellen zu müssen, rund 84 Millionen Euro aus Eigenmitteln aufbringen, um die bestehenden Verträge bedienen zu können. Da sich Bund und Länder bislang nicht auf eine Fortschreibung der Regionalisierungsmittel einigen konnten, liegt das Thema nun beim Vermittlungsausschuss, der Anfang September dazu tagen will. „Wir brauchen Planungssicherheit“,betont Schwarz. Bereits Ende vergangenen Jahres hatten Vertreter aller vier Landtagsfraktionen im Rahmender Haushaltsberatungen in einem gemeinsamen Entschließungsantrag gefordert, dass die Finanzierung der Regionalisierungsmittel sichergestelltwerden muss. Weitere Informationen: Landtagsanfrage des Abgeordneten Andreas Schwarz und Antwort der Landesregierung