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Grüne gegen Optionszwang bei Einbürgerungen

Der integrationspolitische Sprecher der grünen Landtagsfraktion, Daniel Lede Abal, lobte die überraschende Bewegung der FDP im Bund in der Debatte um den Optionszwang bei doppelten Staatsbürgerschaften. Diesen neuen Schwung müsse man nun im Land aufnehmen. Die Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger hatte signalisiert, dass die FDP einer Abschaffung des Optionszwangs für junge Doppelstaatler zustimmen könnte. „Die Landesregierung sollte auf dieses Angebot eingehen und das Gespräch forcieren“, sagte Lede Abal. „Es ist zu begrüßen, dass die FDP diese integrationsfeindliche Regelung aufheben möchte“, so Lede Abal weiter. Der Optionszwang führe zu keiner höheren Identifikation mit der Bundesrepublik, sondern führe dazu, dass sich viele junge Menschen von Deutschland abwenden. „Integration heißt nicht, einen Teil seiner Identität aufgeben zu müssen“, bekräftigte Lede Abal. „Es stünde einem weltoffenen Land wie Deutschland gut zu Gesicht, junge Menschen mit Migrationshintergrund nicht aus der deutschen Staatsbürgerschaft zu drängen. Die Bundes-FDP ist dort scheinbar schon deutlich weiter, als ihre Kollegen in der FDP-Landtagsfraktion“. Die hatten erst vor wenigen Wochen die Forderung nach einer Abschaffung des Optionszwangs scharf kritisiert. Die absurde Haltung der Landtags-FDP werde nun durch die Vorschläge aus Berlin konterkariert. „Die Regelung ist nicht nur integrationspolitisch falsch, sie ist auch schlicht ungerecht“, erklärte Lede Abal weiter. Schon jetzt werde bei der Hälfte aller Einbürgerungsanträge Doppelstaatlichkeit hingenommen. „Warum das zum Beispiel nicht auch für junge Menschen mit türkischen Wurzeln gelten soll, die hier geboren wurden, finde ich völlig unverständlich“, so Lede Abal. Hintergrund Momentan müssen sich in Deutschland geborene Kinder ausländischer Eltern nach ihrem achtzehnten Geburtstag für eine Staatsbürgerschaft entscheiden (Optionszwang). Tun sie dies nicht, droht ihnen der Verlust der deutschen Staatsbürgerschaft.