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Forderung nach Gesundheitskarte bestätigt
Lucha: Baden-Württemberg könnte erstes Flächenland mit Karte für Flüchtlinge sein Die Grünen im Landtag sehen sich in ihrer Absicht bestätigt, dass Baden-Württemberg möglichst schnell eine Gesundheitskarte für Flüchtlinge einführt. „Bei einer Fachtagung mit 150 Kommunalpolitikern haben die Experten deutlich gemacht, wie dringend wir die Gesundheitskarte brauchen“, erklärte Manne Lucha, Vorsitzender einer Projektgruppe, die sich in der Landtagsfraktion der Grünen mit Themen für Flüchtlinge beschäftigt. Bevor ein Flüchtling heute zum Arzt gehen kann, muss er sich derzeit auf dem Landratsamt einen Schein für die Behandlung abholen. „Wir wollen nicht, dass jemand mit Schmerzen erst einen Arztbesuch beantragen muss. Es muss künftig möglich sein, dass jemand, der krank ist, direkt zum Arzt gehen kann. Wir sind im Land schon sehr weit, die AOK würde zum Beispiel mitmachen“, sagte der Sozialexperte Lucha. Baden-Württemberg könne das erste Flächenland werden, das eine Gesundheitskarte für Flüchtlinge einführt – Bremen und Hamburg waren vorangegangen. Hamburg spart mit dem neuen Modell 1,6 Millionen Euro im Jahr. Die Grünen wollen erreichen, dass der Leistungsumfang ähnlich ist, wie bei allen gesetzlich Versicherten. „Dadurch gäbe es auch Prävention, was spätere Krankheiten oder chronische Verläufe und damit hohe Folgekosten verhindern kann“, so Lucha. Derzeit liege der Ball beim Bund, der die Umsetzung ermöglichen müsse. Weil Kommunalpolitiker oft zugleich ehrenamtlich in der Flüchtlingsarbeit arbeiten, war die Fachtagung stark bestimmt von der Frage, wie sich ehrenamtliche Arbeit besser verbinden lässt und wo im Alltag Bürokratie unnötige Hürden aufstellt. „Die Erfahrungen aus der Praxis haben vor allem gezeigt, dass die Ehrenamtlichen viel besser vernetzt werden müssen“, betonte Lucha. Auch interessant: Im Interview spricht Manne Lucha über die Arbeit der Projektgruppe Flüchtlinge der GRÜNEN Fraktion. Diese setzt sich u.a. auch mit der Gesundheitsversorgung von Flüchtlingen auseinander. Das Interview finden Sie hier.
