Bildung

Corona: Grüne wollen Familien entlasten

Die Einschränkungen zur Reduzierung der Coronavirus-Infektionen stellen Familien auf die Belastungsprobe. „Mittagessen kochen, mit dem Grundschulkind Mathe-Aufgaben lösen und gleichzeitig an einer Video-Konferenz teilnehmen – diese Mehrfachbelastung führt bei vielen Eltern zu Überarbeitung und Überforderung“, sagt Grünen-Fraktionschef Andreas Schwarz. 
Die Landtagsfraktion will Eltern und Kindern den Corona-Alltag erleichtern – mit kreativen Lösungen und Angeboten.

„Die Rückkehr in den normalen Schul- und Kitabetrieb fällt vorerst aus. Deshalb müssen neue Wege beschritten und optimiert werden“, so die bildungspolitische Sprecherin der Grünen, Sandra Boser.
Neue Wege beschreiten die Schulen vor allem beim Homeschooling. Hier setzt die Fraktion Impulse: Bestehende Angebote sollen verbessert, Plattformen, die Unterrichtsmaterialien und externe Angebote zur Verfügung stellen, kontinuierlich weiterentwickelt werden.
Ausbauen wollen die Landtagsgrünen auch Angebote wie Gaming im Unterricht, Erklärvideos oder Angebote außerschulischer Partner.
Best Practice-Beispiele sollen verstärkt aufgenommen werden, um Schulen in ihrer weiteren Entwicklung zu unterstützen, und jetzt gelernte Erfahrungen direkt in den digitalen Bildungsleitfaden fließen.

Doch 20% der Schüler*innen haben auf Fernunterricht momentan keine Zugangsmöglichkeit. Sandra Boser: „Die aktuelle Homeschooling-Situation verstärkt bereits bekannte Probleme: Die Schere zwischen Kindern aus bildungsaffineren und jenen aus bildungsferneren Familien nimmt zu.“
Sollte ein Haushalt nicht über die notwendige technische Ausstattung zum Homeschooling verfügen, wollen die Grünen kurzfristig auf vorhandene Geräte an den Schulen zurückgreifen, die bei Bedarf an Schüler*innen ausgegeben werden können. Abhilfe verschaffen sollen zudem ein Konzept vom Land für Leihgeräte an Schüler*innen ohne entsprechende Ausstattung und mehr Fördermittel vom Bund.

Öffnungen von Schulen macht Sandra Boser von den epidemiologischen Entwicklungen abhängig: „Wenn weitere Öffnungen der Schulen aus epidemiologischen Sicht möglich sind, müssen wir hier perspektivisch auch über Schicht- und Wechselbetriebe nachdenken.“ Diese seien erforderlich, da Schulen gerade für Grundschulkinder nicht nur Lernorte, sondern oft ihr soziales Umfeld darstellen würden.

Zusätzliche Angebote in der Ferienzeit

Für die Ferienzeit sollen zusätzliche Unterstützungs- und Nachhilfeprogramme angeboten werden. Insbesondere psychologische und sozialpädagogische Beratungsangebote könnten Kinder unterstützen – etwa bei verstärkt auftretenden Lernschwächen oder sozial-emotionalen Problemen. Aber auch die Öffnung von Bibliotheken und Mediatheken, Parks, Grünanlagen und Bolzplätzen für Familien mit Kindern wollen die Grünen prüfen.

Zudem fordert die Fraktion eine Ausweitung von Ferienprogrammen – um Kinder wieder mehr Möglichkeiten zu Bewegung und Kreativität zu verschaffen und die Betreuungssituation für die Eltern zu verbessern.
Letzteres soll auch durch einen fortlaufenden Ausbau der Notbetreuung geschehen.
Feste Betreuungsgemeinschaften zwischen festen Familien mit insgesamt maximal fünf Kindern sollen zusätzlich Entlastung ermöglichen.