Agrarpolitik und Ernährung

Krise auf dem Weinmarkt

Die Winzerinnen und Winzer haben die Anbaufläche im Weinland Baden bisher weitgehend stabil gehalten - jetzt droht der Weinmarkt ins Schwanken zu geraten. ,,Die wirtschaftliche Situation ist mittlerweile für viele Betriebe so schwierig, dass perspektivisch auch in Baden sicher einige Flächen aus der Bewirtschaftung fallen werden", sagt der Präsident des Badischen Weinbauverbands, Rainer Zeller. Als Gründen für die Besorgnis werden unter anderem der rückläufige Weinkonsum in Deutschland und der verringerte Marktanteil für Wein genannt.

Dazu sagt Reinhold Pix, Sprecher für Weinbau:

„Steigende Kosten, verringerter Konsum, Klimawandel: Wir sehen, dass unsere Winzerinnen und Winzer vor großen Herausforderungen stehen. Baden-Württemberg steht für exzellente Weine, das geht nur durch den unermüdlichen Einsatz unserer gut ausgebildeten und motivierten Fachkräfte, die die Qualität der Trauben vom Weinberg auch in die Flasche bringen. In Zukunft brauchen wir allerdings dringend frischen Wind in der Vermarktung, um die Absatzzahlen und das regionale Erzeugnis zu stärken. Eine gute Nachricht, dass der Badische Weinbauverband mit der ehemals Deutschen Weinkönigin, Katrin Lang nun eine kompetente Referentin im Bereich Kommunikation zur Seite hat.

Die Grüne Landtagsfraktion hat sich in der Agrardiesel-Debatte klar positioniert. Es war ein Fehler, KfZ-Steuerbefreiung und Agrardieselrückerstattung zu streichen. Das sehen wir weiterhin so. Denn: Zum einen gibt es kaum Alternativen, zum anderen brauchen wir wirtschaftlich gut aufgestellte Betriebe, um die Herausforderung der Transformation zu meistern.

Es ist auch wichtig, dass wir unseren Weinbau für die bevorstehenden veränderten Anbaubedingungen, die sich durch den Klimawandel ergeben, fit machen müssen – indem wir etwa robustere und klimaresiliente Rebsorten wie ‚Souvignier Gris‘ oder ‚Levitage‘ in den Blick nehmen. Zur Kraftanstrengung der Weinbaubranche liegt die Verantwortung auch beim Einzelhandel und den Verbraucherinnen und Verbrauchern selbst, regionale Weine anzubieten und zu kaufen. Fakt ist: In einem gemeinsamen Schulterschluss schaffen wir es, aus einem guten Jahrgang, wieder auch einen lohnenden Jahrgang für unsere Winzerinnen und Winzer in Baden-Württemberg zu machen und damit unsere ökologisch wertvollen Weinkulturlandschaften zu erhalten.“