Grün-Rot stärkt Realschulen - heute und morgen

„Jahrzehntelang hat die CDU die Belange der Realschulen und die immer verschiedener werdende Schülerschaft ignoriert.  Zusätzliches Geld für die individuelle Förderung an Realschulen hat die Union stets abgelehnt. Jetzt spielt sie sich als Anwältin für die Realschulen auf. Das ist heuchlerisch“, kritisiert die grüne Bildungspolitikerin Muhterem Aras die Kampagne „Pro Realschule“ der CDU-Fraktion. „Die Union verunsichert die Menschen im Land mit dem völlig realitätsfernen Schreckensszenario einer angeblichen Zerschlagung der Realschulen.“ Das Gegenteil sei der Fall. Die Fraktion Grüne habe schon 2008 mit einem Antrag Verbesserungen wie Poolstunden für die Realschulen eingefordert, mit denen sie eigene Schwerpunkte setzen können, so Aras. Begründung: Die Haupt- und Werkrealschulen sowie die Gymnasien kämen bei der Ressourcenverteilung für individuelle Förderung viel besser weg als die Realschulen. „Es waren die Grünen, die die Union wiederholt aufgefordert haben, den Realschulen mehr Ressourcen für die individuelle Förderung zur Verfügung zu stellen.“ Die damalige CDU-geführte Landesregierung habe dies stets abgelehnt.  „Grün-Rot fördert konsequent die Realschulen. Pro Zug hat sie ihnen erstmals 1,5 Poolstunden zugewiesen. Auch die bilingualen Züge an Realschulen bauen wir aus. Wir haben die Vertretungsmittel erhöht und den Wiedereinstieg des Landes in die Schulsozialarbeit umgesetzt“, sagt Muhterem Aras. Doch Grün-Rot denke nicht nur aktuell an die Realschulen, sondern auch künftig. „Auf viele dringende Fragen müssen wir eine Antwort geben. Wie können die Realschulen besser auf die heterogene Schülerschaft reagieren? Wie können wir die individuelle Förderung in den Realschulen verbessern?  Eine Möglichkeit ist hier die Gemeinschaftsschule“, sagt die grüne Bildungspolitikerin weiter. Welchen Vorteil hat die Realschule, wenn sie zu einer Gemeinschaftsschule  wird? Die Realschulen weisen heute eine Schülerschaft auf, die so heterogen ist, dass sie einer Gemeinschaftsschule (GMS) schon sehr nahe kommt. An der Realschule sind Schülerinnen und Schüler, die die Haupt- und Werkrealschule meiden sowie viele mit gymnasialer Empfehlung, die nicht das G 8 durchlaufen wollen. Mit der Gemeinschaftsschule können Realschulen der Verschiedenheit in der Schülerschaft besser gerecht werden, weil mit dem pädagogischen Konzept auf einzelne Schüler intensiver eingegangen wird. Die GMS hält zudem jederzeit alle Bildungswege offen, auch das Gymnasium. Nicht zuletzt bedeutet der Ganztagsunterricht, dass die Hausaufgaben bereits in der Schule erledigt werden. Die Realschulen müssen diesen Weg nicht gehen. Zwei-Säulen-Modell für Baden-Württemberg Die Bundesländer Berlin, Bremen, Thüringen, Saarland, Hamburg und Nordrhein-Westfalen haben bereits die Weichen für ein Zwei-Säulen-Schulsystem gestellt. Es besteht aus Gymnasien und Gemeinschaftsschulen. Viele Eltern wünschen sich auch in Baden-Württemberg ein langes Offenhalten aller Bildungsabschlüsse und individuelle Förderung. Grün-Rot eröffnet den Schulen mit der Gemeinschaftsschule ein neues Angebot. Die Nachfrage steigt.  Nach einigen Jahren wird sich vermutlich ein zweisäuliges Schulmodell auch in Baden-Württemberg entwickeln. Dieses Schulsystem wäre einfacher und überschaubarer.