Mobilität

Thomas Marwein: Grüne stärken Lärmschutz

Baden-Württemberg bleibt Vorreiter beim Kampf gegen Lärm: Die grün-geführte Koalition stellt 2020/21 insgesamt 350 000 Euro zur Verfügung – für zusätzliche Initiativen jenseits der herkömmlichen Lärmschutzwände. Damit soll für Lärmschutz sensibilisiert und Lärmschutz vorangetrieben werden. Dafür hat sich die Grüne Landtagsfraktion bei den Verhandlungen zum Doppelhaushalt stark gemacht.

Das Geld fließt in ein weiteres Förderprogramm von Lärmdisplays, mit denen Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer zu rücksichtsvollerem Fahren aufgefordert werden. Der Lärmschutzbeauftragte der Landesregierung Thomas Marwein erhält außerdem Mittel, um strengere Lärm-Schwellenwerte im Bund voranzutreiben. Daneben unterstützt das Land eine kommunale Initiative gegen Motorradlärm, die im neuen Jahr ihre Arbeit aufnimmt. Darüber hinaus werden die „Marwein-Runden“ fortgesetzt - eine Konferenzreihe mit Lärmwirkungsforschern.

Als einziges deutsches Bundesland hat Baden-Württemberg einen Lärmschutzbeauftragten. Ziel: die Gesundheitsgefährdung durch Verkehrs- und Umgebungslärm einzudämmen. MdL Thomas Marwein: „Es muss leiser werden.“ Denn, so betont der Lärmschutz-Experte: „Hohe Geräuschpegel, die durch Fahrzeuge und Industrieanlagen erzeugt werden, können schwere Herz-Kreislauf-Erkrankungen hervorrufen.“

Die Haushaltsmittel ermöglichen laut Marwein wichtige Maßnahmen, um die Bürgerinnen und Bürger vor diesen Gefahren zu schützen. „Lärmdisplays erkennen, wenn Motorradfahrer zu schnell und zu laut unterwegs sind und machen darauf aufmerksam. Dies führt nachweislich zu einer vorsichtigeren Fahrweise. Ich freue mich deshalb, dass wir ein weiteres Förderprogramm ermöglichen“, sagt Marwein. Wichtige Gesetzesänderungen müssten jedoch vom Bund vorgenommen werden. „Mit unseren Initiativen können wir weiterhin Druck in Richtung Berlin aufbauen“, sagt der Verkehrspolitiker.

Im November hatten die Umweltministerien der Länder beschlossen, Verkehrslärm bereits ab einem Wert von 65 Dezibel tags und 55 Dezibel nachts als gesundheitsgefährdend einzustufen. Dies hatten auch die Lärmschutzexperten der „Marwein-Runden“ gefordert. Gesetzlich gelten momentan die Schwellenwerte von 70 Dezibel tags und 60 Dezibel nachts. Marwein: „Ziel muss es nun sein, den Beschluss der Umweltministerien in den Bundesgesetzen umzusetzen.“