Sicherheit und Justiz
Sckerl und Halder: Engmaschigere Kontrollen durch Waffenbehörden sind notwendig
Zum elften Jahrestag des Amoklaufs von Winnenden fordert die grüne Landtagsfraktion, strengere Regeln für Waffenbesitzer zu prüfen. „Wir halten engmaschigere Kontrollen durch die Waffenbehörden für notwendig“, sagten der innenpolitische Sprecher der grünen Fraktion Uli Sckerl und der Grünen-Abgeordnete aus Winnenden, Willi Halder, am Mittwoch.
Entscheidend seien hierbei vor allem drei Punkte: Bei der Zulassung von Waffen müsse stärker das Kriterium der persönlichen Eignung des Waffenbesitzers in den Blick genommen werden. Die Trennung der privaten Aufbewahrung und Lagerung von Waffen und Munition bleibe ein weiteres brisantes Thema. Außerdem müsse diskutiert werden, in welchem Umfang Waffen im Besitz von privaten Schützen sein dürften.
„Seit Winnenden gab es mehr als 80 Tote durch Waffen von Sportschützen. Der Bundestag verschärfte Ende Dezember zwar das Waffenrecht. Wir finden aber, dass die Änderungen nicht weit genug gehen“, sagten Halder und Sckerl. Nach dem rassistischen Attentat in Hanau durch einen rechtsextremen Täter äußerte sich auch Bundesinnenminister Horst Seehofer, dass weitere Änderungen im Waffengesetz notwendig seien. „Dies sehen wir auch so!“, bekräftigten die Grünen-Abgeordneten.
Ein 17 Jahre alter ehemaliger Schüler der Albertville-Realschule hatte am 11. März 2009 insgesamt fünfzehn Menschen ermordet: Er erschoss Schülerinnen und Schüler und Lehrerinnen an seiner früheren Schule sowie weitere Menschen bei seiner anschließenden Flucht nach Wendlingen und tötete schließlich sich selbst.
„Der Amoklauf von Winnenden und Wendlingen bleibt unvergessen. Am 11. März sind unsere Gedanken bei den Opfern und ihren Hinterbliebenen“, so Sckerl und Halder weiter. „An einem solchen Tag möchten wir noch einmal betonen und hervorheben: Wir bewundern die Hinterbliebenen für ihre Tatkraft und ihren Mut, sich unter größter Trauer unmittelbar nach dem Amoklauf zum Aktionsbündnis Winnenden zusammengeschlossen zu haben, aus dem dann später die heutige Stiftung gegen Gewalt an Schulen hervorging.“ Unter dem Vorsitz von Gisela Mayer habe die Stiftung seither die Diskussion im Land über Gewaltprävention und Zivilcourage, sowie zum Umgang mit Waffen geprägt.