Bildung | Soziales und Gesellschaft

Schulbegleitung muss in Pandemie-Zeiten gewährleistet sein

Elke Zimmer, Mitglied des Bildungsausschusses: „Das wochenlange Homeschooling zu Beginn der Pandemie hat viele Familien an die Belastungsgrenzen getrieben. Das gilt insbesondere für Familien, in denen Schülerinnen und Schüler mit Behinderung zu Hause lernen mussten. Sie haben zu Recht Anspruch auf qualifizierte Unterstützung - selbständiges Online-Lernen ist für sie in vielen Fällen nicht möglich."

Es sei laut Elke Zimmer nun Aufgabe des Kultusministeriums, einen Qualitätsdialog mit den kommunalen Landesverbänden zu führen, damit Schulbegleitung für diese Kinder bedarfsgerecht auch im Homeoffice stattfinden könne. „Während des ersten Lockdowns wurde diese Schulbegleitung zum Teil ausgesetzt – das darf sich nicht wiederholen. Kinder und Jugendliche mit Behinderung brauchen schulische Unterstützung, ob im Klassenzimmer, zu Hause oder in der Einrichtung, in der sie leben“, sagt Zimmer.

Gleichwohl müsse zunächst alles dafür getan werden, damit Schülerinnen und Schüler mit Behinderung am Unterricht teilnehmen können.

„Sie tragen oftmals ein höheres Risiko, bei einer Infektion schwer zu erkranken. Deshalb ist es aus meiner Sicht absolut notwendig, dass auch weiterhin alles dafür getan wird, diesen Kindern und Jugendlichen und allen am Schulleben beteiligten kostenlos FFP2 Masken zu stellen. Das nimmt Ängste und minimiert das Ansteckungsrisiko“, bekräftigt die Grüne Abgeordnete.

Zudem fordert sie, Lehrkräfte und die Schüler*innen mit Behinderung besser zu unterstützen. Dafür solle der Einsatz multiprofessioneller Teams ermöglicht werden, bestehend aus Schulsozialarbeiterinnen, Psychologen oder Sozial- und Sonderpädagogen.

Ergänzend thematisiert die Abgeordnete Zimmer noch den allgemeinen Stand der Inklusion: „Die Umsetzung der Inklusion ist ein Langstreckenlauf und die Zwischenergebnisse können uns nicht zufriedenstellen. Wir haben im Land die Zahl der Studienanfängerkapazitäten deutlich erhöht und mit der Weiterqualifizierung von Haupt- und Werkrealschullehrerinnen einen weiteren Baustein zur Sicherstellung von guten Rahmenbedingungen gesetzt. Die Anpassung der Schulbauförderrichtlinien, die jetzt Zuschläge für inklusive Umbaumaßnahmen ermöglichen, ist ein weiterer wichtiger Schritt.“ Es brauche jedoch weitere Anstrengungen, um die Inklusion weiter voranzubringen und die Rahmenbedingungen zu verbessern.