Agrarpolitik und Ernährung

Pix: Weniger Pestizide - mehr Transparenz

Im Kampf um Transparenz im Umgang mit Pestiziden sehen sich Naturschutz und Wasserversorgung durch mehrere Gerichtsurteile bestätigt. Das Agrarministerium hat Berufung eingelegt. Reinhold Pix, der Vorsitzende des Arbeitskreises Ländlicher Raum und Verbraucherschutz, kritisiert die Blockadehaltung des Landwirtschaftsministers.

„Transparenz ist eins der wichtigsten Grundprinzipien der Demokratie. Es ist nicht nachvollziehbar, dass sich die Landwirtschaftsverwaltung nach drei eindeutigen Urteilen weiterhin weigert, die eingeforderten Daten zum Pestizideinsatz herauszugeben und erneut in Berufung gehen will. 

Mit dem Ergebnis des Volksbegehrens ‚Rettet die Bienen‘ ist ein wichtiger Schritt für den Erhalt der Biodiversität in Baden-Württemberg gelungen. Ein breites Bündnis hat einen praktikablen Weg gefunden, wie wir biologische Vielfalt fördern und eine naturnahe Landwirtschaft mit weniger Pflanzschutzmitteln auf unseren Äckern verbinden können. Dabei wurden insbesondere die Anliegen der Landwirtschaft besser berücksichtigt.

Wenn wir das beschlossene Ziel erreichen wollen – 40 bis 50 Prozent weniger Pflanzenschutzmittel bis 2030, dann brauchen wir eine solide und für alle einsehbare Datengrundlage. Die Reduktionsschritte müssen messbar und überprüfbar sein.

Minister Hauk sollte nicht vergessen, dass er nicht nur Landwirtschafts-, sondern auch Verbraucherschutzminister ist: Die Bürger*innen von Baden-Württemberg wollen wissen, welche Mittel auf dem Acker landen. Und sie haben ein Recht auf die Herausgabe von Umweltdaten.

Wir raten Minister Hauk: Schluss damit, Energie und Steuergelder in Gerichtsprozesse zu stecken. Und mit den Ressourcen möglichst zügig Strukturen aufbauen, die eine einheitliche und transparente Datenerfassung gewährleisten und Dateneinsicht für Verbraucher*innen ermöglichen.“