Nüssle: Sicherheit des Endlagers hat oberste Priorität

Zum aktuellen Stand des Atomendlagers äußert sich der für Strahlenschutz zuständige Grünen-Abgeordnete Niklas Nüssle:

„Für uns Grüne gilt: Die Sicherheit eines Endlagers für radioaktive Abfälle hat höchste Priorität. Es muss der sicherste Ort der Welt sein, um den Schutz der Bürgerinnen und Bürger vor radioaktiver Strahlung zu gewährleisten - für die nächsten eine Million Jahre und die nächsten 30 000 Generationen. Deshalb sollte die Verpackungsanlage für Brennelemente nicht nach Würenlingen verlegt werden! Dadurch müsste sechsmal mehr hochradioaktiver Abfall mit LKWs, unter Umständen entlang am Rhein, transportiert werden.

Der Transport birgt zu große Gefahren. Dies geht aus der Antwort der Landesregierung auf meine Anfrage hervor. Stattdessen wäre die Brennelementeverpackungsanlage am Endlager - wegen der geringen räumlichen Distanz - besser aufgehoben.

Außerdem sind weder die Transportbehälter für den gefährlichen Transport entwickelt worden, noch liegen die erforderlichen Sicherheitsnachweise vor.“

Hintergrund: Nach aktuellen Erkenntnissen soll eine externe Brennelementeverpackunganlage am Zwischenlager Würenlingen entstehen. Die Brennelemente werden künftig mit Schwerlastern über 4 Routen geleitet, eine führt entlang des Rheins.  Die Landesregierung ist sich noch unschlüssig, ob hierfür der richtige Standort gefunden wurde – jedenfalls muss die potenzielle Gefahr eines Transports oberhalb von Grundwasserflüssen in die nähere Abwägung einfließen.

Die Landesregierung pflegt gute nachbarschaftliche Kontakte zur schweizerischen Regierung und hat das sich schon lange abzeichnende grenznahe Endlager in der Schweiz immer wieder thematisiert. Unter anderem setzt sie sich dafür ein, dass baden-württembergischen Gemeinden und Kreise in den künftigen verhandlungsführenden Gremien zu möglichen Abgeltungen beteiligt sind. Das Land hat hierfür einen entsprechenden Antrag im Ausschuss der Kantone gestellt.

„Die unmittelbar betroffenen Gemeinden müssen künftig stärker miteinbezogen und gegebenenfalls entschädigt werden. Das Land steht dazu bereits mit der Schweiz in Kontakt. Es gibt noch viel zu tun, um ungelöste Fragen zu klären und Lösungen zu finden, so dass Belastungen möglichst vermieden werden“, fordert Nüssle weiter.