Agrarpolitik und Ernährung

Landwirtschaftsminister muss jetzt schnell einen Zeitplan liefern

Landwirtschafsminister Hauk hat im Ausschuss für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz ein Maßnahmenbündel vorgestellt, wie er die Missstände an den Schlachthöfen im Land abstellen will. Dazu unsere tierschutzpolitische Sprecherin Thekla Walker:

„Wir begrüßen es, dass Minister Hauk jetzt aktiv wird, um Missstände in den Schlachthöfen im Land abzustellen. Der Zeitplan zur Behebung der Mängel muss in den nächsten Tagen vorliegen. Es geht darum, Tierleid zu vermeiden - und zwar konsequent und zügig.

Die vom Landwirtschaftsminister vorgestellten Maßnahmen greifen viele unserer Forderungen auf - etwa die Schulung von Mitarbeitenden in Schlachthöfen, eine Art TÜV für Betäubungsanlagen oder der Einsatz von Künstlicher Intelligenz. Richtig ist auch, dass das Land Mittel in die Hand nimmt, um den regionalen Betrieben etwa bei Investitionen unter die Arme zu greifen. Regionale Schlachthöfe sind wichtig, um lange Tiertransporte zu vermeiden; umso wichtiger ist es, dass es keine Tierschutzverstöße gibt und wir mit weiteren Skandalen das Vertrauen in unsere kleinen und regionalen Strukturen verspielen.

Darüber hinaus brauchen wir ein Gesamtkonzept zur Zukunft der Schlachtung – mit Blick auf maximales Tierwohl und die Sicherung einer krisenfesten Infrastruktur. Dieses könnte an einem Runden Tisch Schlachthof der Zukunft erarbeitet werden, hier könnte Baden-Württemberg Vorreiter sein.

Die Situation ist auch dem System Fleisch geschuldet, das ein Auslaufmodell sein muss. Die Exportorientierung der Fleischproduktion führt zu ruinösen Preiskämpfen bei einer gleichzeitigen geringen Marktmacht der Bäuerinnen und Bauern. Wir brauchen dringend einen neuen Gesellschaftsvertrag, der den Umgang mit Tieren und ihre Haltung einschließt.“