Umwelt/Klima/Energiewirtschaft | Umwelt und Naturschutz

Invasive Ameisen in Deutschland!

Die ursprünglich im Mittelmeerraum beheimatete Ameisenart „Tapinoma magnum“ breitet sich mittlerweile im Oberrheingraben aus. Dort fehlen aber natürlich Feinde, sodass die Ameisen in der Lage sind riesige Superkolonien mit Millionen von Tieren zu bilden. Im Wahlkreis von Bernd Mettenleiter, aber auch an anderen Orten in Deutschland, führen die Ameisen zu Problemen: Strom- und Internet-Verteilerkästen wurden beeinträchtigt, aber auch Spielplätze mussten gesperrt werden.

„Ich habe mir vor Ort ein Bild gemacht und festgestellt: Die zunehmende Ausbreitung der Tapinoma magnum in Baden-Württemberg zeigt, dass wir es mit einem ernstzunehmenden Problem für Anwohnerinnen und Anwohner, aber auch für Gebäude und Infrastruktur zu tun haben“, so Mettenleiter. „In meinen Gesprächen mit Betroffenen wurde deutlich, dass die Lebensqualität, wenn man im eigenen Garten eine solche Superkolonie hat, erheblich eingeschränkt wird.“

Um dem Winzling erfolgreich beizukommen, braucht es Vernetzung und Austausch. Auf Initiative von Bernd Mettenleiter, und mit der Unterstützung der GRÜNEN-Fraktion im Landtag, wurde der Projektauftrag im Doppelhaushalt 2025/2026 eingebracht. Nach dem Haushaltsbeschluss durch das Parlament hat das Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg daraufhin die beiden Staatlichen Museen für Naturkunde in Stuttgart und Karlsruhe mit einer Summe von 210.000 Euro beauftragt, in einem Forschungsprojekt die Ausbreitungsmechanismen der Ameisenart Tapinoma magnum zu verstehen und darauf aufbauend Prognosen der künftigen Verbreitung zu treffen.

Im Rahmen dieses Forschungsprojektes fand nun ein Auftaktworkshop im Landratsamt des Ortenaukreises statt, in dem Akteur*innen aus Wissenschaft, Politik und Kommunen sowie Bürger*innen und Expert*innen aus der Schädlingsbekämpfung zusammenkamen. Ziel war es zunächst aktuelle Erkenntnisse auszutauschen und die einzelnen Akteur*innen miteinander zu vernetzen.

Die Forschenden werden nun ein Referenzgenom der Ameisenart erstellen, welches ihnen ermöglicht die Invasion von Tapinoma magnum zu überwachen und nachzuverfolgen. Außerdem werden, gemäß dem Citizen-Science-Ansatz, die Bürger*innen aufgerufen, Ameisen der Art Tapinoma magnum zu sammeln und ihre Funde über das Naturportal Südwest (www.naturportal-suedwest.de) zu melden. Mit Hilfe dieser und weiterer Daten werden die Forschenden Umweltvariablen identifizieren, die das Vorkommen von Tapinoma magnum beeinflussen. Außerdem soll modelliert werden, wie diese Umwelteinflüsse die Verbreitung der Tiere beeinflusst. Auf Grundlage dieser Forschungsergebnisse, wollen die Wissenschaftler*innen Handlungsempfehlungen für betroffene Städte und Gemeinden erstellen. Die Forschungsergebnisse werden auf einer Abschlusstagung mit Vertreter*innen aus Wissenschaft, Politik und Gesellschaft vorgestellt.

Mettenleiter ist überzeugt: „Mit dem Projekt bringen wir ,Licht ins Dunkel‘ und schaffen eine Grundlage für ein effektives Management der Ameisen. Zudem braucht es für eine erfolgreiche Bekämpfung auch den Blick über die Landesgrenzen hinaus. Auch dies leistet das Projekt!“ freut sich Bernd Mettenleiter, der sowohl Mitglied im Umwelt- als auch Europa-Ausschuss des Landtags ist.

Für den Abgeordneten ist außerdem klar, dass es zwar schon immer Veränderungen in der Artenvielfalt gegeben hat. Aber das Tempo, in dem wir heute mit invasiven Arten konfrontiert werden, hat eine klare Ursache: den menschengemachten Klimawandel. Daher müsse man nun zum Einen mit den Folgen umgehen und sich anpassen. Um aber nicht nur Symptome zu bekämpfen, müsse man auch die Ursache in den Blick nehmen: den menschengemachten Klimawandel. „Wenn wir verhindern wollen, dass sich solche Probleme weiter verschärfen, dann müssen wir an die Wurzel an die Ursache gehen: Wir müssen den Klimawandel eindämmen – und zwar entschlossen und ambitioniert“, so Mettenleiter abschließend.