Hildenbrand: Hanau ist überall

Zum zweiten Jahrestag des rassistischen Anschlags in Hanau sagt Oliver Hildenbrand, unser Sprecher für Innenpolitik:

„Das Motto #hanauistüberall, mit dem bundesweit an den schrecklichen rassistischen Anschlag in Hanau erinnert wird, ist treffend. Rassismus gibt es an jedem Ort in unserem Land - und Rassismus tötet. Deshalb ist es so wichtig, dass wir die Opfer nicht vergessen und Hass und Hetze entschieden bekämpfen. Unser demokratischer Staat hat die Pflicht, für den Schutz potenzieller Betroffener und für die Verteidigung unserer offenen und lebensfrohen Gesellschaft zu sorgen. Demokratie lebt nicht, weil das Grundgesetz sie verordnet. Sie lebt und bleibt, wenn wir sie wollen und bereit sind, uns in ihr zu engagieren.“


Heute vor zwei Jahren hat ein Rechtsextremist in Hanau neun junge Menschen aus rassistischen Motiven erschossen. Diese Tat hat eine Vorgeschichte der Ausgrenzung und Diskriminierung von Menschen, die nicht dem vermeintlichen Ebenbild unserer Mehrheitsgesellschaft entsprechen.

Serpil Temiz Unvar, die Mutter des getöteten Ferhat Unvar, sagte in einem Interview: „Wir müssen die Dinge beim Namen nennen. Wir müssen Rassismus benennen und wir müssen rassistische Strukturen benennen, erkennen und abbauen. Ich erwarte, dass alle Menschen die Bereitschaft zeigen, sich weiterzuentwickeln.“

Wir nehmen uns diese Worte zu Herzen – und zur Aufgabe. Unser demokratischer Staat hat die Pflicht, dafür zu sorgen, dass alle Menschen hier in Sicherheit und Frieden leben können, dass alle dieselben Chancen bekommen. Darüber hinaus gilt: Demokratie lebt nicht, weil das Grundgesetz sie verordnet. Sie lebt und bleibt, wenn wir sie wollen und bereit sind, uns in ihr zu engagieren. Wir müssen unsere Demokratie verteidigen und mit Leben füllen.

Wir alle sind gefordert, zusammenzustehen gegen Hass und Hetze, gegen Terror und Gewalt und gegen das Vergessen.

Wir trauern um Gökhan Gültekin, Sedat Gürbüz, Said Nesar Hashemi, Mercedes Kierpacz, Hamza Kurtović, Vili Viorel Păun, Fatih Saraçoğlu, Ferhat Unvar, Kaloyan Velkov.