Finanzen und Haushalt

Haushalt 2022: Grün-Schwarz investiert in Klimaschutz und Bildung

Beratungen zum Staatshaushalt 2022

Grün-Schwarz investiert in Klimaschutz und Bildung und zahlt Schulden in Höhe von fast einer halben Milliarde zurück

„Ich bin mit den Ergebnissen der Haushaltskommission sehr zufrieden. Das hohe Steuer-Plus kam unerwartet. Es verschafft uns mehr Flexibilität. Gleichwohl sind wir uns einig: Mit den zusätzlichen Einnahmen werden wir sorgsam umgehen und das zusätzliche Geld ausgewogen in drei Töpfe verteilen“, sagt Grünen-Fraktionsvorsitzender Andreas Schwarz zum Abschluss der Beratungen der Haushaltskommission (HKK) zum Landeshaushalt 2022.

Das Gremium legte am Montagabend fest, wie das Geld eingesetzt werden soll: 474 Millionen Euro zur Schuldentilgung, 763 Millionen zum Aufbau eines finanziellen Polsters und 242 Millionen zur zielgerichteten Investition in Bereiche, die die Gesellschaft und die Wirtschaft voranbringen. „Der Balanceakt ist uns gelungen: Wir zahlen Kredite zurück, sorgen für magere Jahre vor und investieren kräftig in unsere Zukunft“, sagt Schwarz weiter. „Für uns Grüne ist das Geld am Besten in guter Schulbildung und effektivem Klimaschutz angelegt. Hinzu kommen vielversprechende Innovationsprojekte und wichtige Programme in der Pflege, die ihr Augenmerk auf unsere älter werdende Gesellschaft richten.“

Ausbau der Ganztagsbetreuung

Mit zusätzlich 150 neuen Lehrerstellen investiert Grün-Schwarz in die „gute Bildung für unsere Kinder“. Davon profitieren insbesondere der Ganztagesausbau und die Förderung der Inklusion. „Besonders wichtig ist mir der Ausbau der Krankheitsreserve. Damit schaffen wir die Grundlage für eine qualitative und quantitative gute Versorgung der jüngsten Schülerinnen und Schüler.“

Hass und Hetze in den sozialen Medien stellt die Koalition die Kampagne „Respekt BW“ entgegen. „Wir begleiten dieses Projekt, ermutigen dadurch junge Menschen sich für ein respektvolles, wertebasiertes Miteinander im Netz einzusetzen und stärken so den gesellschaftlichen Zusammenhalt im Zeitalter von Fake News“, sagt Schwarz.

Weiterer Treibstoff für das Wasserstoff-Programm

Klimaschutz – die Menschheitsaufgabe Nummer eins – geht die grün-geführte Landesregierung ebenfalls konsequent an. „Mehr als 50 Millionen Euro verwenden wir für weitere Ergänzungen zum Klimaschutz-Sofortprogramm, damit schnell umsetzbare und unmittelbar wirksame Maßnahmen zur Emissionsminderung ihre Wirkung entfalten können“, sagt der Fraktionschef.

Auch die Umsetzung der Wasserstoff-Roadmap sowie die Erforschung der Technologie wird vorangetrieben. Der Vorsitzende der grünen Regierungsfraktion: „Zum Klimaschutz zählt auch emissionsfreie Mobilität. Neben der grünen Kraft aus dem Tank setzen wir auf die Kraft aus den Beinen. Deshalb haben wir weitere Mittel für den Ausbau des landesweiten Netzes von Radwegen, den sogenannte Radschnellwegen, beschlossen und investieren in die ÖPNV-Offensive.“

Das Ziel: Spitze in der KI- und Medizin-Forschung

In Zukunftsthemen, die die Steuereinnahmen von morgen generieren, sei weiteres Geld gut angelegt. Schwarz: „Ein hervorragender Ort, um aus Ideen Produkte zu machen, sind Leuchttürme der Spitzenforschung mit internationaler Strahlkraft. Hier wollen wir unsere Stärken weiter stärken. Mit 15 Millionen Euro stoßen wir einen zweiten Innovationspark Künstliche Intelligenz an. Unser Ziel ist, bei Forschung, Entwicklung und Anwendung ganz vorne mitzuspielen zu sein.

Wir fördern Lebenswissenschaften als Forschungsfeld der Zukunft mit zusätzlichen 10,7 Mio. Euro. Dazu planen wir beim Innovationscampus für Gesundheits- und Lebenswissenschaften eine weitere Ausbaustufe zu zünden. Dieser Innovationscampus Health and Life Science Alliance ist einer unserer zentralen Bausteine auf dem Weg, die Gesundheitswirtschaft zu einer neuen Leitbranche in Baden-Württemberg auszubauen. Mit diesen zusätzlichen Investitionen stärken wir in den Wettbewerb um die besten Köpfe in der Branche. Denn Hochschulen und Unternehmen zusammenzubringen, exzellente Forschung und die Umsetzung an einem Ort zusammenzuführen, das bringt Baden-Württemberg langfristig voran.“

Eine Einigung konnten die Koalitionäre auch bei der finanziellen Unterstützung für den Erhalt der heimischen Tiere und Landschaften erzielen. In Zahlen ausgedrückt: Für den Natur- und Artenschutz und den Herdenschutz nimmt die Regierung einen Betrag von mehreren Millionen in die Hand.

In den nächsten Jahren wird die Zahl der Pflegebedürftigen und die Nachfrage nach Betreuungsangeboten massiv zunehmen. Ein weiteres Ergebnis der HKK ist daher der Ausbau der Pflegeinfrastruktur. Das Gremium beschloss hierzu Mittel insbesondere für Modellvorhaben in der Kurzzeitpflege, um eine spürbare Entlastung für pflegende Angehörige zu erreichen. Das Land unterstützt auch die Kosten zur Einrichtung einer Pflegekammer.

„Wir Grüne sehen darin eine wirkungsvolle politische und gesellschaftliche Interessensvertretung, eine starke Stimme der Pflege, die ihre Rechte einfordert, mitgestaltet und sich dabei in den gesellschaftlichen und politischen Diskurs einbringt“, sagt Schwarz.