Agrarpolitik und Ernährung

Hahn: Faire Bedingungen für Bäuerinnen und Bauern

Wegen geringen Preisen und Auswirkungen der Corona-Pandemie machen sich viele Schweinehalter*innen in Baden-Württemberg Sorgen um ihre Existenz. Das geht aus einem offenen Brief des Landesbauernverbandes hervor, der die Politik zum Handeln auffruft. Seit fast zwei Jahren seien die Schweinepreise nicht annähernd ausreichend, um die Kosten zu decken. Besonders kleinere Familienbetriebe treffe die Krise hart, Rücklagen seien aufgebraucht. Die Bauern fordern in dem Brief, der sich an alle Landtagsfraktionen und Mitglieder des Ausschusses für Ländlichen Raum richtet, unter anderem weniger Hürden beim Umbau von Betrieben und einheitliche Tierwohlstandards in der EU.

Dazu sagt unser agrarpolitischer Sprecher, Martin Hahn:

„Ich verstehe den Frust der Schweinehalter in Baden-Württemberg. Die anhaltende angespannte Situation am Schweinemarkt führt zu verheerenden ökonomischen Situationen auf den Höfen. Politische Versäumnisse der letzten Jahre auf Bundesebene, wie die verpasste Einführung einer verbindlichen Haltungs- und Herkunftskennzeichnung oder eine Überarbeitung des Baurechts sind hier unter anderem ursächlich. Wir sind zuversichtlich, dass Cem Özdemir und Steffi Lemke die Projekte jetzt voranbringen.

Für uns Grüne in Baden-Württemberg ist klar: Das tägliche Engagement der Bäuerinnen und Bauern für Tierwohl, Umwelt-  und Klimaschutz muss durch faire Bedingungen entlang der Wertschöpfungskette honoriert werden. Der Strategiedialog Gesellschaftsvertrag Landwirtschaft wird hier einen wichtigen Beitrag leisten. Das Förderprogramm für Agrarumwelt, Klimaschutz und Tierwohl wird ab 2023 noch gezielter den Einsatz der Bäuerinnen und Bauern für Tiere, Umwelt und Klima fördern.“