Agrarpolitik und Ernährung

Gemeinsame Agrarpolitik: Grüne begrüßen Bürokratieabbau

Martina Braun freut sich für die Landwirt*innen: „Weniger Zeit am Schreibtisch – dafür mehr Zeit für Tiere und Acker“

Weniger Zeitaufwand beim Stellen von Förder-Anträgen: Martina Braun, Sprecherin für Ländlichen Raum in der Grünen-Landtagsfraktion, begrüßt den heutigen Beschluss der Landesregierung, der die Umsetzung der europäischen Agrarpolitik in Baden-Württemberg vereinfacht. „Wir Grüne setzen uns seit Jahren für einen Bürokratieabbau in der Landwirtschaft ein. Das betrifft nicht zuletzt die Direktzahlungen der EU. Mit der nun beschlossenen Verordnung können Bäuerinnen und Bauern ihren wertvollen Beitrag für Natur und Umwelt weiterhin leisten und vielleicht sogar ausbauen. Verwaltung und bäuerliche Betriebe aber haben deutlich weniger Aufwand mit den Anträgen.“

Für Martina Braun ein wesentlicher Schritt: Landschaftselemente, die bislang nicht von der EU gefördert wurden, mussten bisher aufwändig abgemessen und von der Fläche abgezogen werden, für die Direktzahlungen beantragt werden sollten. In den Augen der Grünen Agrarexpertin eine klare Benachteiligung, die jetzt aus der Welt geschaffen wurde: „Damit werden Betriebe, die zum Schutz der Biodiversität beitragen, endlich nicht mehr benachteiligt gegenüber denen, die ihre Landwirtschaft maximal auf Nutzfläche ausgerichtet haben – ohne Baum, Strauch oder wasserführende Gräben auf dem Acker. Das entspricht dem Anspruch der Grünen an die Agrarpolitik in Land, Bund und EU: Es muss öffentliches Geld für Leistungen geben, die der Gesellschaft zugutekommen.“

Der Beschluss des Ministeriums für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz unter CDU-Minister Hauk könne dabei nur ein Anfang sein, fordert die Grüne Landtagsabgeordnete: „Es gibt in einigen Förderprogrammen noch viel zu viel unnötigen Papierkram. Durch niedrige Lebensmittelpreise und den Klimawandel sind Landwirte ohnehin stark belastet. Die kleinen Betriebe, die sich um Naturschutz und ökologische Landwirtschaft bemühen, brauchen einfache und unbürokratische Hilfen. Landwirte müssen ihre Zeit auf dem Acker und mit den Tieren verbringen, und nicht am Schreibtisch – zumal ohne Nutzen."