Wirtschaft und Arbeit

Mit dem E-Bike durch Baden-Württemberg

Vor zwei Wochen hat Theresia Bauer, unsere tourismuspolitische Sprecherin, ihre diesjährige Sommertour gestartet. Dafür ist sie mit ihrem Team vier Tage lang mit E-Bikes und dem öffentlichen Nahverkehr durch Baden-Württemberg gefahren. Die Themen neben ÖPNV und Radtourismus waren auch der Fachkräftemangel, die steigenden Lebenshaltungskosten und die Zukunft des Tourismus im Wintersportgebiet Hochschwarzwald.

Erste Etappe: von Heidelberg über Karlsruhe nach Ettlingen

Den Anfang machten zwei Gesprächsrunden mit Vertreter*innen der DEHOGA Karlsruhe und Ettlingen, in Begleitung ihrer Parteikolleg*innen Alexander Salomon, Felix Herkens und Barbara Saebel. Dazwischen lag noch ein kurzer Zwischenstopp im Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe (ZKM). Das größte Hemmnis bei der Entwicklung von Gastronomiebetrieben und Hotels stellt derzeit der Fachkräftemangel dar: „Wir müssen unbedingt die bürokratischen Hürden abbauen und das Wissensmanagement der Ausländerbehörden besser ausstatten“, findet Theresia Bauer. Wichtig sind außerdem neue Standards bei Prüfungen, individuelle Förderung und zusätzliche Angebote zum Spracherwerb für Auszubildende mit Migrationsgeschichte.

Zweite Etappe: von der französischen Grenze in den nördlichen Schwarzwald

Der zweite Tag begann für Theresia Bauer und ihr Team mit einer spannenden Radtour an der französischen Grenze entlang durch den Rastatter Ried. Für eine erfolgreiche Entwicklung dieser grenzüberschreitenden touristischen Destination braucht es eine enge politische Zusammenarbeit.

In Baiersbronn fand eine Gesprächsrunde mit dem Bürgermeister Michael Ruf und Vertretern der Deutschen Initiative Mountainbike e.V. statt. Erkenntnisse waren hier:

  • Die Bedeutung des Radtourismus in Baden-Württemberg nimmt stetig zu.
  • Das Radwegenetz muss unbedingt mit der restlichen Tourismusinfrastruktur vernetzt werden.
  • Fernradwege müssen ausgebaut werden.
  • Innovative Konzepte für den Mountainbike-Sport müssen entwickelt werden.

Ein weiterer interessanter Programmpunkt war ein Besuch im Nationalparkzentrum Ruhestein mit einer Präsentation des dortigen neuen Verkehrskonzeptes, welches sich über mehrere Verkehrsverbünde erstreckt. Dort wurden die Angebote der angrenzenden Verkehrsbetriebe klug miteinander gekoppelt, vier zusätzliche Regio-Buslinien eingeführt und so das ÖPNV-Angebot – auch mit Unterstützung durch das baden-württembergische Verkehrsministerium – für Touristen und Einheimische viel attraktiver gemacht. Theresia Bauer ist überzeugt: „Zusätzlich zu bestehenden Konzepten müssen wir auch beim Thema ÖPNV die Möglichkeiten der Digitalisierung für eine kluge Benutzerlenkung in stark frequentierten touristischen Gebieten nutzen.“

Dritte Etappe: von Baiersbronn nach Freiburg

In Freiburg hat unsere tourismuspolitische Sprecherin mehrere Hotels und Start-Ups besucht:

  • das inklusive Green City Hotel Vauban, wo Nachhaltigkeit in jedem Aspekt mitgedacht wird,
  • das Start-Up Sin Carne Schwarzwald, welches mit regionalen Produkten in Handarbeit vegane Fleischersatzprodukte herstellt…
  • …welche unter anderem von den Köch*innen im Hotel Schloss Reinach zubereitet werden,
  • und das frauengeführte Café Bächle, wo gute Produkte und Frauenpower im Vordergrund stehen.

Derzeit leiden viele Gastronom*innen unter schwierigen Bedingungen: die Auswirkungen der Pandemie, der bereits erwähnte Fachkräftemandel und hohe Strom- und Lebensmittelkosten. Die Gastronomie spielt eine entscheidende Rolle für die Lebensqualität und den Tourismus in Baden-Württemberg und ist Teil unserer Markenidentität. Besonders die Zukunft inhabergeführter Gastronomie muss gesichert und daher gezielt unterstützt werden.

Vierte Etappe: einmal auf den Feldberg und wieder zurück

Den Abschluss der Sommertour bildete ein Besuch auf dem Feldberg mit einer großen Gesprächsrunde über die Zukunft des dortigen Tourismus. Der Hochschwarzwald stellt die wichtigste Tourismusdestination des Landes Baden-Württembergs mit den höchsten Übernachtungszahlen dar. Die größte Herausforderung der Region ist der Klimawandel und die damit verbundenen Probleme für den Wintertourismus. Theresia Bauer weiß: „Wir können nicht mehr auf den Skitourismus allein setzen, sondern neue Konzepte entwickeln. Chance liegen auch hier im Radtourismus sowie bei Wellnessaufenthalten und der sommerlichen Nutzung der Skilifte.“ Durch steigende Temperaturen in südlichen Urlaubsdestinationen wird der Schwarzwald in Zukunft mit kühlen Temperaturen – auch in den Sommermonaten – punkten. Zentral ist außerdem, diesen anspruchsvollen Strukturwandel so zu gestalten, dass die vielen Betriebe, die seit langer Zeit mit großem Engagement und viel Herzblut die Tourismusregion prägen, nicht auf der Strecke bleiben, sondern bei der Entwicklung neuer, nachhaltiger Geschäftsmodelle unterstützt werden.