Dorothea Wehinger unterwegs mit dem Bürger-Bus in Rielasingen

Baden-Württemberg hat bundesweit einen Spitzenplatz im bürgerschaftlichen Engagement inne – über 40 Prozent der Bevölkerung engagieren sich ehrenamtlich in Vereinen, Bürgerinitiativen und anderen Formen zu Themen aller Art. Davonprofitiert auch die Mobilität: In fast allen Landesteilen finden sich inzwischen ergänzende, ehrenamtlich getragene Mobilitätsangebote. Davon hat sich Dorothea Wehinger in Rielasingen selbst ein Bild gemacht: "Das Angebot des Bürgerbusses ist eine große Bereicherung für alle, die ihr Auto ganz umweltfreundlich stehen lassen wollen, und ermöglicht besonders älteren Bürgerinnen und Bürgern mobil und selbstständig zu bleiben“, schwärmt Dorothea Wehinger von ihrer Fahrt.

Grundprinzip "Bürger fahren Bürger"

Das Grundprinzip lautet „Bürger fahren für Bürger“. Ein Bürgerbus wird von ehrenamtlichen Fahrern geplant und betrieben. Bürgerbusse verkehren dort, wo es genügend Freiwillige für diese Aufgabe gibt und wo eine Lücke im Angebot desöffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) besteht.  „Die Gemeinde Rielasingen-Worblingen investiert mit dem Bürgerbus in die Mobilität der Bürgerinnen und Bürger. Und gewinnt dabei Erfahrungen mit neuen Verkehrskonzepten. Die verkehrspolitischen Ziele, wie die Reduzierung des Individualverkehrs und damit die Verringerung der Schadstoffemissionen sind sehr wichtig“, wird Bürgermeister Ralf Baumert im Magazin des BürgerBus-Vereins 3Rosen e.V. zitiert. Ein Ansinnen, das umso notwendiger erscheint, da die Gemeinde ja ohnehin schon sehr unter dem großen Durchgangsverkehr zu leiden hat.

Am 1. August 2018 konnte bereits „1 Jahr BürgerBus“ gefeiert werden. Mit hochgerechnet 10.000 Fahrgästen im Jahr und rund 4000 Dienststunden ist dieses Projekt ein Riesenerfolg. Ohne das große ehrenamtliche Engagement, besonders der Fahrerinnen und Fahrer, wäre das nicht umsetzbar gewesen. 

Aber nicht nur der Umweltaspekt motivierte die ehrenamtlich arbeitenden Mitglieder des Vereins zu ihrem Engagement. Auch der soziale Aspekt war wesentlich – besonders ältere Menschen werden in ihrer Selbstständigkeit unterstützt und kommen auf den Fahrten miteinander ins Gespräch.

 „Man empfindet die positive Grundstimmung schon beim Einsteigen – die Fahrerinnen und Fahrer sind freundlich und hilfsbereit – die Begeisterung für ihr Projekt spürt man einfach!“, beschreibt Dorothea Wehinger ihre Fahrt und lobte den ehrenamtlichen Einsatz der Vereinsmitglieder zum Wohl aller in der Gemeinde.

„Schön wäre es, wenn auch Jüngere das Busangebot, das mit 1 € bzw. 0,50 € besonders günstig ist, nutzen würden. Für kleinere Einkaufsfahrten, Arztbesuche oder Bring- und Holdienste der Kinder kann man das Auto doch einfach einmal stehen lassen“, wünscht sich Dorothea Wehinger und hofft, dass dieses nachahmenswerte Projekt auch weiterhin so erfolgreich bleibt.