Bildung

Saint-Cast: Kein Kind darf durch die Pandemie verloren gehen

„Die Corona-Pandemie ist ein Brennglas, das bestehende Probleme hervorhebt und verschärft. Das zeigt sich besonders bei Kindern, Jugendlichen und Familien“, sagt unsere Sprecherin für Grundschulen, Nadyne Saint-Cast, in ihrer Rede zur Aktuellen Debatte der SPD.

Saint-Cast weiter: „Das beweist nicht zuletzt die COPSY-Studie zu Corona und Psyche des Universitätsklinikums Hamburg. Demnach leidet fast jedes dritte Kind unter psychischen Auffälligkeiten. Ungesunde Ernährung und Medienkonsum haben zu- und sportliche Aktivitäten der Kinder haben abgenommen. Das betrifft besonders Kinder und Jugendliche aus benachteiligten Familien –also aus Familien, die bereits vor der Pandemie zu kämpfen hatten.

Denn: Wenn es zuhause keinen eigenen Schreibtisch gibt, wenn Eltern nicht bei den Hausaufgaben helfen können, dann sind Kinder im Nachteil.

Das wollen wir nicht zulassen!

Deswegen ist für uns als Grüne das Ziel klar: Kein Kind darf durch die Pandemie verloren gehen. Wir setzen alles daran, um unsere Kitas und Schulen krisenfest zu machen. Und wir tun alles dafür, damit wir auch im Herbst Kitas und Schulen, aber auch Jugend-, Sport- und Freizeiteinrichtungen offen halten können. Dafür haben wir ein umfassendes Hygiene- und Schutz-Paket auf den Weg gebracht, der den Dreiklang Impfen-Testen-Hygiene beinhaltet.

Impfung

Beim Impfen von Erzieher*innen und Lehrer*innen sind wir gut vorangekommen, ein Großteil der pädagogischen Fachkräfte ist geimpft. Trotzdem müssen wir die Impfungen weiter voranbringen. Deshalb betreiben wir unsere 50 Impfzentren und 18 mobile Impfteams weiter – diese Kosten in Höhe von 105 Mio. Euro sind uns wichtig, um Kitas und Schulen geöffnet bleiben können.

Teststrategie

Auch bei der Teststrategie für Schulen und Kitas haben wir die Ärmel hochgekrempelt. In Kitas und Schulen wird seit dem Frühjahr zwei Mal pro Woche getestet. Allein dafür haben wir bislang 150 Mio. in die Hand genommen. Und: Wir haben das Testsystem verbessert. Für die PCR-Pooling-Tests haben wir in Freiburg gemeinsam mit Stadt und Universitätsklinik ein Modell auf den Weg gebracht. Weil die wissenschaftliche Auswertung nun positiv ausfällt rollen wir diese Tests aufs ganze Land aus. Das ist gut, denn diese sog. Lollitests sind verlässlicher einfacher zu handeln und für die Kinder deutlich schonender.

Hygienemaßnahmen

Und der dritte Punkt unseres Schutzkonzepts umfasst die Hygienemaßnahmen, für die wir den Kommunen ein Hygienebudget zur Verfügung stellen. Ein Baustein ist nun das 70 Mio. Euro Budget für mobile Luftfilter und CO2-Ampeln für Kitas und Schulen. Wir bieten die Hälfte der Finanzierung an. Übrigens sind wir zusammen mit Bayern das einzige Bundesland, das den Schulträgern dieses Zusatzangebot macht. Gesundheits- und Infektionsschutz sind wichtig.

Wir Grüne wollen aber auch die psychisch-emotionale Gesundheit unserer Kinder und Jugendlichen verstärkt in den Blick nehmen. Ich bin sehr froh, dass wir gemeinsam mit Sozial-, Kultus- und Wissenschaftsministerium ein umfassendes Unterstützungspaket erarbeiten. Erste kleine Schritte sind "Bridge the Gap" und das „Lernlücken-Programm“. Bei „Bridge the Gap“ beziehen wir erstmals auch Studierende in den Schulalltag ein. Ein Testlauf, auf dem wir mit dem längerfristigen Programm „Rückenwind“ aufbauen. „Rückenwind“ nimmt Lernlücken in den Blick und soll aber gleichzeitig Kinder und Jugendliche stärken, damit sie selbstbewusst und mit Freude durchs kommende Schuljahr gehen. Denn nur wenn wir auch die sozial-emotionale Verfassung der Kinder und Jugendlichen in den Blick nehmen, klappt’s auch mit dem Lernen!

Deswegen entlasten wir z.B. die Schulpsycholog*innen von Verwaltungsaufwand, um mehr Ressourcen für die Arbeit am Kind zu schaffen, wir verstärken die Schulsozialarbeit und wir holen externe Bildungspartner in die Schulen. Also: Studierende, Pensionär*innen, Teach-First-Fellows, aber auch Akteure aus den Bereichen Sport, Musik und Naturpädagogik. Das ist wichtig, um unsere Kinder und Jugendliche ganzheitlich und individuell fördern zu können.

Fazit ist: Wir tun alles, um unsere Kitas und Schulen krisenfest zu machen. Und wir arbeiten mit aller Kraft daran, jedes Kind- unabhängig seiner Herkunft- optimal zu fördern.“