Kunst und Kultur

Köhler: Opernsanierung jetzt vorantreiben

„Vor rund drei Wochen hat das schwere Unwetter in Stuttgart das Opernhaus hart getroffen. Der Sturm hat das Dach, ich zitiere, wie eine Sardinendose geöffnet. Anschließend sind durch das abgedeckte Dach mehrere zehntausend Liter in das Haus geflossen“, sagt unser Sprecher für Kunst und Kultur, Erwin Köhler, in seiner Rede zur Aktuellen Debatte „Unwetterschäden am Stuttgarter Opernhaus: Sanierung jetzt vorantreiben“

Köhler weiter: „Zum Glück ist niemandem etwas passiert.  Danke an dieser Stelle auch an Vermögen und Bau, die noch in der Nacht reagiert und größere Schäden verhindert haben.

Unwetter-Ereignisse

Das Ausmaß der Sturmschäden verdeutlicht die Außergewöhnlichkeit der Unwetter aktuell. Das Dach hat Jahrzehnte gehalten. Und doch wird dieses Unwetter noch deutlicher von den Ereignissen in Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen und anderen Teilen Europas in den Schatten gestellt.

An dieser Stelle will ich mein Mitgefühl für die von der Hochwasserkatastrophe betroffenen Menschen aussprechen und Dankeschön sagen, an die vielen Helfer*innen, die mit ihrem unermüdlichen Einsatz gezeigt haben, wie toll der Zusammenhalt in unserer Gesellschaft funktioniert.

Das Dach und die Unwetterschäden verdeutlichen auch den Sanierungsbedarf. Wir brauchen die Sanierung und wir brauchen sie jetzt. Wir Grüne stehen zur Opernsanierung!

Verantwortung für Kultur und Kulturschaffende

Die Stuttgarter Staatstheater sind eine landeseigene Kultureinrichtung. Wir sind im Land also sowohl für die Kulturschaffenden als auch für das Gebäude verantwortlich, in dem die Kultur stattfindet.

Die Arbeitsbedingungen für die rund 1.400 Beschäftigten sind derzeit leider mehr als schlecht. Die Hitzebelastung, Lärmbelästigung, das fehlende Raumangebot und die Qualität der sanitären Anlagen machen den Beschäftigen jeden Tag zu schaffen.

Würde man die Oper heute wieder in Betrieb nehmen, so wäre das arbeitsschutzrechtlich gar nicht möglich. Wir stehen hier in der Verantwortung.

Grobkostenplanung Opernsanierung

Vor eineinhalb Jahren haben die grünen Ministerien für Wissenschaft, Forschung und Kunst sowie für Finanzen gemeinsam mit der Stadt Stuttgart eine Grobkostenplanung für die Opernsanierung vorgelegt.

Die Zahlen sind transparent gerechnet, inklusive Preissteigerungen, Puffer und Verzögerungen. Wir legen offen auf den Tisch, was die Sanierung kostet.

Bürgerbeteiligungsverfahren

Außerdem haben wir ein breit angelegtes Bürgerbeteiligungsverfahren durchgeführt. Das Votum des Bürgerforums ist übrigens eindeutig: Sie sprechen sich für eine Sanierung und Erweiterung an der bestehenden Spielstätte aus.

Wir GRÜNE stehen zu unserer Verantwortung und wiederholen – gestärkt durch dieses Votum – unser eineinhalb Jahre altes Ja zur Sanierung und Erweiterung an der bestehenden Spielstätte.

Bürgerbeteiligung lebt davon, dass die Ergebnisse ernst genommen werden. Wenn ich jetzt höre, dass manche teilweise versuchen, das Verfahren über die Auswahl der Zufallsbürger*innen zu diskreditieren und damit das Ergebnis insgesamt in Zweifel zu ziehen, weise ich das hier und heute entschlossen zurück. Das ist kein guter Stil und respektlos allen Engagierten gegenüber.

Ebenfalls weise ich immer neue Ideen und Fantasien für irgendwelche Standorte zurück. Die sinnvollsten, durchdachtesten Vorschläge wurden geprüft und verglichen.

Uns sollte klar sein: Kultur passiert nicht einfach irgendwo. Kultur braucht Orte. Kultur wird gelebt, beispielsweise hier, direkt vor dem Landtag in den Staatstheatern. Und die Staatstheater strahlen wiederum weit über Stuttgart hinaus.

Aus unserer Sicht waren hier die Bürgerbeteiligung – und größer gesprochen auch der breit angelegte Dialogprozess Kulturpolitik – genau die richtigen Instrumente, um diesen einenden, konstruktiven Dialog zu führen.

Opernsanierung umsetzten

Lassen sie uns einen. Und hierfür sollte uns das Votum des Bürgerforums die Richtung zeigen. Ein Votum das auch einen klaren Appell an uns, die Politik, enthält: Eine zeitnahe Umsetzung der Sanierung und Erweiterung!