Köhler: Junge Menschen an Politik beteiligen

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„Die Diskussionen im Rahmen des Jugendlandtages letzte Woche haben gezeigt: es geht nicht ums Phrasen dreschen, den Jugendlichen geht es um Inhalte, um Sorgen und um eine echte Auseinandersetzung mit Generationengerechtigkeit! Nachher werden die erarbeiteten Forderungen an uns, die Landtagsabgeordneten, übergeben. Ich sehe es als unser aller Pflicht an, diese Forderungen ernst zu nehmen und als Auftrag anzuerkennen!
Wir müssen Jugendliche mehr einbeziehen. Das ist für uns alle ein Win-Win-Geschäft. Junge Menschen bringen frischen Wind,  zeigen neue Perspektiven auf und hinterfragen bestehende Strukturen. Das sind positive Impulse, die wir dringend brauchen.

Wir wollen den gemeinsamen Erfahrungsaustausch stärken und Generationengerechtigkeit leben. Wir können alle voneinander lernen, unabhängig von Alter und Hintergrund. Auch bei Jugendbeteiligung ist die Repräsentation unserer diversen Gesellschaft wichtig, genauso wie in allen anderen Gremien. Es braucht niedrige Schwellen und ein Angebot für alle und nicht nur beispielsweise für Kinder aus Familien mit akademischem Hintergrund.

Es gibt Herausforderungen, die alle Generationen betreffen und die wir auch gemeinsam lösen müssen. Viele Entscheidungen die wir jetzt treffen, sind dabei nicht umkehrbar und haben erst in Jahren Konsequenzen. Dass auch die Interessen von jungen Menschen bei diesen Entscheidungen fair repräsentiert werden, sollte in einer modernen Demokratie selbstverständlich sein.

Die Pandemie in ihrem Verlauf hat uns gezeigt, wie resilient und krisenfest junge Menschen sind. Was ihr ausgehalten habt, welche Geduld ihr aufbringen musstet, wie viel Ausdauer es gebraucht hat, das durchzustehen. Ich möchte mich im Namen meiner Fraktion bei euch bedanken. Es ist an der Zeit das wir die Sorgen, Ängste und Vorschläge unserer Jugendlichen richtig ernst nehmen und ihnen mehr Gehör verschaffen. Deshalb werde ich mich bei der Enquette-Kommission „Krisenfeste Gesellschaft“ für die Stärkung der Teilhabe von Jugendlichen einsetzen. Unsere geplante Novelle des Landtagswahlrechts und der Gemeindeordnung ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu mehr Jugendbeteiligung und Repräsentation, und mehr Diversität. Im Koalitionsvertrag haben wir die Etablierung eines dauerhaften Forums zur Beteiligung von Jugendlichen für jugendrelevante Themen festgeschrieben und es soll nicht nur bei Worten bleiben, es werden Taten folgen.

Es reicht aber nicht, nur neue Rahmenbedingungen zu setzen. Wir müssen auch aktiver auf junge Menschen zugehen, sie fördern und es ihnen ermöglichen, sich für Ihre Interessen vor Ort einzusetzen.
Ich will an Sie, liebe Kolleginnen und Kollegen appellieren, sich in Ihren Wahlkreisen, Kreistagen und auf kommunalpolitischer Ebene für die verpflichtende Jugendbeteiligung einzusetzen und diese einzufordern. Wir stehen hier alle in der Pflicht!“

(v.l.n.r) Andreas Deuschle (CDU), Andreas Schwarz, Erwin Köhler, Dennis Birnstock (FDP/DVP), Muhuterem Aras und Daniel Born (SPD) mit drei Teilnehmenden des Jugendlandtags

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