Die Bundesregierung plant eine grundlegende Neuausrichtung des Wehrdienstes, die bereits Anfang des kommenden Jahres in Kraft treten soll. Kern des Vorhabens ist die Wiedereinführung der sogenannten Wehrerfassung: Künftig sollen alle 18-jährigen Frauen und Männer einen Fragebogen erhalten, in dem sie angeben, ob sie sich für dienstfähig halten und den Wehrdienst freiwillig leisten möchten. Für Männer ist die Beantwortung verpflichtend, ebenso wie die ab 2027 vorgesehene Musterung für alle ab dem 1. Januar 2008 Geborenen. Ziel ist es, die Bundeswehr durch mehr Freiwillige zu stärken und langfristig mindestens 260.000 Soldat:innen sowie eine Reserve von 200.000 Kräften aufzubauen.
Um den Dienst attraktiver zu machen, setzt die Bundesregierung auf bessere Rahmenbedingungen. Darunter ein geplantes Monatsgehalt von rund 2.600 Euro brutto sowie zusätzliche Fördermöglichkeiten für Soldat:innen auf Zeit. Gleichzeitig soll der Ausbau der zivilen Freiwilligendienste junge Menschen stärker für gesellschaftliches Engagement gewinnen.
Vor diesem Hintergrund ordnet unser Fraktionschef Andreas Schwarz die Pläne der Bundesregierung ein und betont die Bedeutung eines Dialogs mit Jugendlichen über eine realistische und verantwortungsvolle Umsetzung der Reform.
“Ich begrüße, dass die neuen Pläne auf Freiwilligkeit setzen, den Dienst attraktiver machen und gleichzeitig die zivilen Freiwilligendienste ausgebaut werden sollen. Jetzt muss die Bundesregierung auch mit jungen Menschen in den Dialog über eine sinnvolle Umsetzung gehen.”