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Individuelle Förderung und schrittweiser Ausbau der Grundschulen zu Ganztagsschulen hat für die Grünen oberste Priorität

Für eine bessere individuelle Förderung in der Grundschule ist nach Auffassung von Edith Sitzmann, Fraktionsvorsitzende der Grünen im Landtag, eine bessere personelle Ausstattung unumgänglich. „Statt diverser Einzelprogramme sollten die Grundschulen selber darüber entscheiden, wie und wo sie die personellen Ressourcen einsetzen“ erklärte Sitzmann. Statt die Leserechtschreibschwäche über den Ergänzungsbereich zu fördern, sollen nach den Vorstellungen der grünen Landtagsfraktion zukünftig endlich auch die Grundschulen mit mindestens einer Poolstunde, also einer zusätzlichen Wochenstunde pro Klasse, ausgestattet werden. „Individuelle Förderung hat gerade auch an der Grundschule oberste Priorität. Ob und in welchem Umfang in der Grundschule die Leserechtschreibschwäche, die Mathematikschwäche oder andere Defizite durch individuelle Förderung aufgefangen werden müssen, weiß jede Schule an besten selbst." Sitzmann forderte Kultusminister Stoch zudem auf, die Verhandlungen des Landes mit den kommunalen Spitzenverbänden zum schrittweisen Ausbau der Grundschulen zu Ganztagesschulen rasch voranzubringen. „Die Ganztagesschule ist, was die Überwindung der sozialen Unterschiede beim Lernerfolg anbelangt, das A und O. Die Benachteiligung von Kindern aus sozial schwachen Familien ist – bei allen schönen Erfolgen in den Vergleichsstudien – nicht hinnehmbar. Nur über den Ausbau der Grundschulen zu Ganztagsschulen und der Absicherung der individuellen Förderung an den Grundschulen werden wir auf Dauer Verbesserungen erreichen. Daher haben diese beiden Punkte für uns bildungspolitisch absolute Priorität.“ Beim Koalitionspartner SPD vermisst Sitzmann hingegen das Setzen von Prioritäten. „Alles geht bekanntlich nicht. Deshalb wird es Zeit, dass sich endlich auch die SPD entscheidet, was ihr am wichtigsten ist. Für uns hat die Stärkung der Grundschulen ganz klar Vorrang vor dem weiteren Ausbau des neunjährigen Gymnasiums", so Sitzmann. "Auch der hilflose Versuch der SPD, alle schwierigen Beschlüsse den Grünen zuzuschreiben und alles Wünschenswerte der SPD, ist leicht durchschaubare Taktik. Schließlich weiß jeder, dass alle Beschlüsse der Koalition gemeinsam getroffen werden. Ich kann nur hoffen, dass sich die Nervosität der SPD nach der Bundestagswahl wieder legt."