Bauen und Wohnen

Wie geht günstig Wohnen in Zürich? ​

Bezahlbar bauen auf teurem Boden: Bei einer Delegationsreise nach Zürich hat die Wohnraum-Allianz mehrere Modellprojekte besichtigt und dabei viele Anregungen gesammelt. Mittendrin: unsere Landtagsabgeordnete Susanne Bay.

Im Fokus steht das Areal der Genossenschaft Kalkbreite. Hier, zwischen Bahngleisen und Hauptverkehrsadern, bekommen die Bewohnerinnen und Bewohner kaum etwas mit vom Lärm und Trubel hinter den hohen Mauern. Die Schweizer Metropole gilt europaweit als Vorbild, wie kostengünstiges Bauen in einer dicht besiedelten Innenstadt gelingen kann. Das Erfolgsrezept: Genossenschaften.

Schon lange setzen sich die Grünen für mehr staatliche Unterstützung für Genossenschaften ein, damit mehr Wohnungen im unteren und mittleren Preissegment in baden-württembergischen Städten entstehen. „Wir müssen neue Wege finden, um genossenschaftliche Modelle stärker zu fördern und zu unterstützen. Wir haben daher beschlossen, dass Genossenschaften Bürgschaften des Landes bekommen können“, sagt Bay, die Expertin für Wohnen und Bauen in der Landtagsfraktion ist.

Das Grundproblem vieler Genossenschaften ist fehlendes Kapital. Bay: „Gerade neue Baugenossenschaften haben zu wenig Eigenkapital, um auf die Wohnraumförderprogramme zurückzugreifen.“

Von Anfang an hat sich die Grünen-Fraktion dafür eingesetzt, dass kleinere Akteuren eine bessere Unterstützung erhalten. „Durch unseren Einsatz wurde dieses Ziel im Koalitionsvertrag verankert - jetzt schaut sich Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut Best-Practice-Lösungen in Zürich an. Wir freuen uns, dass das Thema Genossenschaften ganz oben auf der Agenda der Wohnraum-Allianz steht.“

Ein Erfolg der Grünen: Sie konnten das Wirtschaftsministerium davon überzeugen, dass Landesbürgschaften für Genossenschaften, die auf Landesförderung zugreifen, erleichtert werden.

Die Delegationsreise bestätigt Susanne Bay in ihrem Kurs: „Ich setze darauf, dass wir auch mit der Öffnung des Landesbürgschaftsprogramms für andere Genossenschaften und Akteure weiterkommen.“

Neben dem Areal Kalkbreite schaut sich die Delegation auch in anderen Quartieren und Genossenschaftsmodellen um: die Bandbreite reicht vom ökologischen Hunziker Areal bis zur Siedlungsgenossenschaft Sunnige Hof mit rund 1600 Wohnobjekten.

Toller Austausch - viele spannende Projekte: Für Susanne Bay hat sich der Besuch in Zürich gelohnt. „Durch die Besichtigung verschiedener Quartiere und Genossenschaftsmodelle konnten wir uns vor Ort überzeugen, wie flexibel und anpassungsfähig eine große Bandbreite von Genossenschaften ist. Deshalb bleiben wir dabei: wir brauchen mehr neue Akteure auf dem Wohnungsmarkt - gerade Genossenschaften!“