Agrarpolitik und Ernährung

Muh! Grüne auf landwirtschaftlichem Hauptfest

Süß-saure Früchtchen, kuh-le Milch oder Feldhasen-Hilfe: Beim 100. landwirtschaftlichen Hauptfest in Cannstatt haben Fraktionsvorsitzender Andreas Schwarz und die Abgeordneten Martina Braun, Martin Hahn und Martin Grath einen Einblick in die neuesten Trends der Landwirtschaft erhalten.

Im Gespräch mit dem Geschäftsführer vom Kompetenzzentrum Obstbau Bodensee (KOB), Manfred Büchele, ging es um den Erhalt alter Obstsorten, die Ausdehnung des Öko-Obstbaus und die Stärkung des Streuobstbaus in Baden-Württemberg. Und die Landesvereinigung Erwerbsobstbau hob die besondere Bedeutung der Artenvielfalt und neue Bewässerungsmöglichkeiten hervor.

Wenn man den Erhalt kleiner Milchviehbetriebe sichern will, müssen die Milchpreise steigen – darüber herrschte Einigkeit. Markus Albrecht, Geschäftsführer des Milchwirtschaftlichen Verein Baden-Württemberg, betonte die Vielfalt der Molkereilandschaft in Baden-Württemberg und deren große Produktpalette in hoher Qualität.

Genauso wichtig: das Überleben von Feldhasen, Rebhühner und Schnepfen. „Der vorbildliche und wegweisende Zusammenschluss des Landesjagdverbandes mit Naturschutz- und Landnutzungsverbänden hilft dem Niederwild. Bei möglichen Förderungen haben wir die erarbeiteten Maßnahmen im Blick“, meinten die Grünen-Abgeordneten.

Ein weiteres Thema war Dürre, Hagel und Frostschäden. Kann staatliche Hilfe dauerhaft eine Lösung sein? Wichtiger sei, dass der Staat sich für eine Mehrgefahrenversicherung einsetzt, so Hans-Ulrich Eppler, Bezirksdirektor Stuttgart der Vereinigten Hagelversicherung. Die Grünen-Fraktion setzt sich ebenfalls für ein solches Absicherungsmodell ein, das sich aus finanziellen Beiträgen von Bund, Land und Landwirten zusammensetzt.

Fraktionsvorsitzender Andreas Schwarz: „Wir brauchen einen vorausschauenden Anbau und eine bessere Absicherung. Wir Grüne halten daher eine Ernteausfallversicherung nach dem österreichischen Modell für überaus sinnvoll.“