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„Soziale Gerechtigkeit und Klimagerechtigkeit gehören zusammen gedacht“

Fachgespräch der Fraktion Grüne beleuchtet die Bedeutung der Weidewirtschaft im Globalen Süden und des Fairen Handels für Klimaschutz und Klimagerechtigkeit.

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Was verbindet die Wacholderheiden auf der Schwäbischen Alb und die Almwiesen im Allgäu mit der Savanne in Kenia oder der Steppe in der Mongolei? In allen gibt es Tierhaltung auf natürlichen Weiden. 

Weiden machen mehr als die Hälfte der Landoberfläche der Erde aus. Sie speichern CO2 und Wasser und erhalten gefährdete Pflanzen- und Tierarten. Milch und Fleisch der Weidetiere ernähren mehr als eine Milliarde Menschen. Gleichzeitig ist ein großer Teil der globalen Weidelandschaft, insbesondere in Afrika, durch die Klimakatastrophe massiv gefährdet. 

2026: Internationales Jahr der Weidelandschaft

Trotz seiner wichtigen Bedeutung für Menschen und Umwelt diese Form der Landwirtschaft, auch „Pastoralismus“ genannt, wenig Beachtung. Dabei forscht die Universität Stuttgart-Hohenheim bereits intensiv an einer besseren Nutzung von Weidegebieten. Die Vereinten Nationen haben 2026 zum Internationalen Jahr der Weidelandschaften und des Hirtentums ausgerufen. 

In Fachgespräch hat sich Thomas Marwein MdL, im Arbeitskreis Europa & Internationales zuständig für den Fairen Handel, mit Fachleuten aus Politik, Wissenschaft und Entwicklungszusammenarbeit unter anderem zu diesen Fragen ausgetauscht: 

  • Welche Bedeutung haben die trockenen Weidegebiete Afrikas für die langfristige CO2-Speicherung?
  • Wie lässt sich verhindern, dass die ländliche Bevölkerung ihre Weiden aufgrund des Klimawandels aufgeben muss und in Städte oder andere Länder abwandert?
  • Was kann der Faire Handel beitragen, die Auswirkungen der Klimakrise zu mindern?

Als Experten dabei waren Rudi Hoogvliet, Staatssekretär für Entwicklungspolitik, Agraringenieur Thomas Hoerz sowie Martin Lang, Fair-Handel-Berater beim Dachverband Entwicklungspolitik Baden-Württemberg.

Die Veranstaltung hat vielfältige Anregungen und Impulse gebracht, die jetzt in die parlamentarische Arbeit eingespeist werden. 

Thomas Marwein: „Soziale Gerechtigkeit und Klimagerechtigkeit gehören zusammen gedacht. Wir Industriestaaten müssen als Hauptverursacher der Klimakrise mehr Verantwortung übernehmen. Seit mehr als 50 Jahren kämpft der Faire Handel gegen die Ungerechtigkeiten im Welthandel und tritt zugleich für Umweltschutz und biologische Vielfalt ein. Baden-Württemberg ist Vorreiter dieser Idee – der erste Weltladen Deutschlands wurde 1973 in Stuttgart eröffnet. Wir wollen den Fairen Handel weiterhin stärken.“

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