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Salomon: Gebühren für internationale Studierende können einen Beitrag zur Internationalisierung leisten

„Allgemeine Studiengebühren schließen wir in der Koalitionsvereinbarung aus – und die Koalitionsvereinbarung gilt", betont Salomon.

©Uwe Anspach/dpa

Der hochschulpolitische Sprecher der Fraktion Grüne, Alexander Salomon, plädiert für eine unvoreingenommene und vor allem nüchterne Prüfung der aktuellen Ideen aus dem Wissenschaftsministerium.

Salomon hält fest: „Allgemeine Studiengebühren schließen wir in der Koalitionsvereinbarung aus – und die Koalitionsvereinbarung gilt. Denn diese Gebühren bedeuten eine erhebliche Hürde beispielsweise für den Zugang von Arbeiterkindern zur Hochschule. Wir wollen unsere Hochschulen gesellschaftlich weiter öffnen, und dann wäre solch ein Schritt kontraproduktiv.“

Dagegen seien jetzt schon Gebühren für Weiterbildungsstudiengänge möglich. Dies auf das Zweitstudium auszudehnen – also ein weiteres Studium nach erfolgreichem Master, Diplom oder Staatsexamen – sei eine nachvollziehbare Überlegung. „Wir dürfen keine sozialen Hürden aufbauen – das Studium muss frei bleiben. aber ich sehe nicht, warum ein zweites Studium kostenfrei sein muss. Das gibt es in anderen Bereichen aus diversen guten Gründen ja auch nicht.“
Studienbedingungen verbessern

Auch den Vorschlag, Gebühren für internationale Studierende zu erheben, möchte Salomon unvoreingenommen prüfen: „Es zeichnet uns aus, dass unsere Hochschulen international beliebt sind. Es freut mich, dass junge Menschen aus aller Welt wegen der Qualität des baden-württembergischen Studiums an unsere Universitäten, angewandten Hochschulen und Musikhochschulen kommen. Wir wollen diese Internationalisierung weiter tatkräftig unterstützen. Gleichzeitig sehe ich allerdings die Notwendigkeit, die Studienbedingungen für internationale Studierende so zu gestalten, dass sie ein rundum erfolgreiches Studium absolvieren können. International sind Gebühren üblich. Sie können dazu beitragen, dass Hochschulen mehr Mittel für die Betreuung dieser Studierendengruppe zur Verfügung haben. Dieser Gedanke muss die Debatte leiten, damit sowohl den Studierenden als auch unserem Studienstandort geholfen ist.“

Salomon betonte, dass Gebühren für internationale Studierende so gestaltet sein müssen, dass sichergestellt ist, dass Flüchtlinge, Bildungsinländer (also Studierende, die – unabhängig von der Staatsbürgerschaft – in Deutschland ihr Abitur gemacht haben) und Studierende aus der EU und dem EWR nicht davon betroffen sind. Zudem müsse, wenn über ein derartiges Modell nachgedacht wird, auch berücksichtigt werden, dass ein gewisser Prozentsatz der internationalen Studierenden aus sozialen Gründen befreit und sogar mit einem Stipendium ausgestattet werden sollte.